„Die Varroamilbe saugt kein Bienenblut, sondern schädigt den Fettkörper der Biene“, sagte Bernhard Heuvel. Der Vizepräsident des Europäischen Berufsimkerbundes war Hauptreferent beim Imkertag des Kreisverbandes Sulzbach-Rosenberg im Capitol. Er zeigte die moderne Imkerei auf und sprach von Honigernten mit bis zu 80 Kilo pro Bienenvolk.
Zunächst gab Kreisvorsitzender Andreas Royer einen Einblick in die Arbeit des Kreisverbands und des Bienenzuchtvereins Sulzbach-Rosenberg. Die Ausbildung der Nachwuchsimker sei vorbildlich. Bienenfachwart Alexander Hirschmann-Titz hatte beim Deutschen Imkertag in Hamburg über die Ausbildung in der Imkerei sprechen und so bundesweit Einblicke in das aus Sulzbach-Rosenberg stammende Ausbildungskonzept gegeben. Bürgermeister Michael Göth sprach die überaus gute Zusammenarbeit mit dem Imker-Kreisverband an und erwähnte verschiedene Projekte wie die Eh-da-Flächen. 2023 soll eine Streuobstwiese in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband und dem Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg umgesetzt werden.
Hauptreferent Bernhard Heuvel aus Willingen in Hessen zeigte eine moderne Bienenhaltung auf. Die Varroa-Milbe sei kein Blutsauger, sondern gehe an den Fettkörper der Honigbiene. Der Fettkörper sei charakteristisch für alle Insekten. „Er ist das wesentliche Stoffwechselorgan der Insekten und Speicherort für Nährstoffe. Die Funktionen des Fettkörpers sind analog zu denen der Leber und des Fettgewebes von Säugetieren", sagte er . Sei der Fettkörper geschädigt, hat das laut Pressetext viele negative Auswirkungen auf die Bienen.
Heuvel ging auch auf den angepassten Brutraum ein, der den Energieverbrauch der Winterbienen senke. Durch eine bessere Isolierung der Behausung, in der sich der Bien aufhält, werde daher auch weniger Winterfutter verbraucht. Dabei sei generell festzuhalten, dass eine starke Einwinterung mit vielen Individuen das Überwintern erleichtere und die Belastung pro Einzelbiene zurückgehe. „Wir wollen also möglichst starke Bienenvölker einwintern." Der alte Imkerspruch "Wer stark einwintert, der wintert auch stark aus" sei heute noch uneingeschränkt gültig. "Durch weniger Energieverbrauch bleibt in der Jahresbilanz mehr für uns übrig, die Ernte steigt und das können bis zu 80 Kilo pro Volk sein“, resümierte der Bienen-Experte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.