Club Solidarität in Sulzbach-Rosenberg bangt um seinen Bestand

Sulzbach-Rosenberg
07.07.2022 - 12:24 Uhr

Finanziell steht der Club Solidarität gut da, aber der Tod seiner treibenden Kräfte und ein hoher Altersdurchschnitt machen ihm schwer zu schaffen. Steht nach 110 Jahren die Auflösung an?

Beim Club Solidarität werden (von links) Karl Herold, Irmgard Herold, Joachim Herold, Johanna Herold und Richard Röhrer durch Bürgermeister Michael Göth und den Vorsitzenden Werner Kirschner für ihre langjährige Vereinstreue geehrt.

Die Stimmung war gedrückt, als der Vorsitzende Werner Kirschner im Gasthaus Zum Bartl die Jahreshauptversammlung des Clubs Solidarität eröffnete. Angesichts des hohen Alters der Mitglieder sehe er kaum mehr eine Chance, in Zukunft eine Führungsmannschaft für den 110 Jahre alten Traditionsverein zusammenzustellen, sagte Kirschner. Dann bliebe nur der Schritt der Auflösung.

Die Frage an die Anwesenden, wer sich für ein Amt zur Verfügung stellen würde, brachte kein Echo. Bei einer Auflösung fielen die Clubfahne sowie das Vermögen an die Stadt. Die Versammlung stimmte dem Vorschlag zu, dass bei einer Vorstandssitzung gemeinsam mit Bürgermeister Michael Göth über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Sollte es dabei zu keiner Lösung kommen, werde voraussichtlich im Oktober zu einer außerordentlichen Vollversammlung eingeladen.

Bürgermeister Michael Göth äußerte die Hoffnung, dass dieser Traditionsclub erhalten bleibe. Der gute Besuch der Versammlung machte ihm Hoffnung, dass es möglich sein werde, die gemeinsamen Aktivitäten weiterzuführen.

Nach dem Tod des Vorsitzenden Stefan Kummer sowie des Ehrenvorsitzenden Otto Kummer seien die treibenden Kräfte des Clubs Solidarität plötzlich weggefallen, erklärte Kirschner. Von da an habe er alle Aufgaben, so gut es ging, übernommen. Doch auch für ihn bedeutete das eine zu große Belastung, da er auch berufstätig und noch in anderen Vereinen aktiv sei. "Die Motoren des Clubs sind verstorben. Viele Erinnerungen an Fahrten und Ausflüge werden aber bleiben", zog Kirschner für diesen Tag das Fazit.

Aktuell gehören dem Club Solidarität 113 Mitglieder an - mit einem relativ hohen Altersdurchschnitt. Den finanziellen Bestand bezeichnete Kirschner als sehr gut. So bekamen die Anwesenden jeweils einen Verzehrgutschein und eine Flasche Wein als Dankeschön für ihr Kommen.

Zum Abschluss der Versammlung ehrten Kirschner und Göth langjährige Mitglieder. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Richard Röhrer ausgezeichnet. 25 Jahre dabei sind Irmgard Herold, Joachim Herold, Johanna Herold und Karl Herold. Außerdem sind die nicht anwesenden Markus Herold und Conny Dütsch seit 25 Jahren im Club.

 
 

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