Sulzbach-Rosenberg
19.11.2023 - 16:17 Uhr

CSU nominiert Stefan Frank einstimmig für Bürgermeisterwahl in Sulzbach-Rosenberg

"Als ich vor 15 Jahren in JU und CSU eingetreten bin, hätte ich nie daran gedacht, mich einmal als Kandidat zur Bürgermeisterwahl aufstellen zu lassen." Doch nun ist es passiert: Stefan Frank fordert Michael Göth heraus.

Vorsitzender Patrick Fröhlich erläuterte zu Beginn der Nominierungsversammlung des CSU-Ortsverbands Sulzbach-Rosenberg im Gasthaus Zum Bartl den Mitgliedern und Gästen, warum ein Wechsel im Rathaus nötig und Stefan Frank der richtige Mann dafür sei. "Es fehlt an einem echten Ansprechpartner an der Spitze der Stadt, der Probleme erkennt und wirklich etwas unternimmt - es fehlt an Führung." Der Informationsfluss an Stadträte und Bürger sei schlecht. Es blieben viele Aufgaben in der Stadt unangepackt, zu vieles sei festgefahren.

Landtagsabgeordneter Harald Schwartz beschrieb Stefan Frank als bodenständig, engagiert, in vielen Vereinen und als leitender Angestellter eines mittelständischen Unternehmens an Verantwortung und Mitarbeiterführung gewohnt. "Er ist auch inhaltlich ein wesentlicher Taktgeber."

"Keine kleinen Fußstapfen"

Die Gäste erlebten dann einen nachdenklichen, aber stark entschlossenen Kandidaten, der bekannte, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. "Es sind ja nicht gerade kleine Fußstapfen, in die ich trete. Von Günter Koller, der die letzten Wahlkämpfe als Kandidat für uns bestritten hat, habe ich gelernt, wie ein Wahlkampf aussehen kann." Er selbst habe sich zumindest politisch bisher eher als Mensch im Hintergrund gesehen, der gerne organisiere, mit Leuten spreche, Ideen sammle und plane. "Und irgendwann habe ich damit angefangen, darüber nachzudenken, was ich bieten kann und was ich versuchen würde, besser zu machen." Es seien eben Dinge, die er in der Stadt vermisse und die auch teilweise von anderen bemängelt würden.

Viel zu oft würden Sachfragen verzögert oder durchliefen verschiedene Ausschüsse, bis irgendwann mal eine Entscheidung falle. Die Umsetzung der Beschlüsse ziehe sich dann wieder hin. "Das wäre genau mein Ansatz, Prozesse zu beschleunigen. Entscheidungen vorzubereiten und getroffene Beschlüsse zeitnah umzusetzen." Nachdem er sich mit seiner Partnerin besprochen habe, war der Entschluss gefasst: "Ich werfe meinen Hut in den Ring!" Verdiente und langjährige Stadträte wie Günter Koller oder Stefan Morgenschweis hätten Hilfe zugesagt und ihn bestärkt.

Aktive Wirtschaftspolitik

Stefan Frank gab einen Einblick in die wichtigsten Punkte des Wahlprogramms. Als erstes müsse der Wirtschaftsstandort Sulzbach-Rosenberg gestärkt werden durch aktive Wirtschaftspolitik, Befragen der Firmen nach Verbesserungsmöglichkeiten und aktives Zugehen auf mögliche Neuinvestoren und Ansiedlungswillige. Zudem gelte es, die Infrastruktur für Firmen zu sichern - Stichwort Glasfaserausbau. Auch eine Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes auf 380 Punkte schaffe Anreize für Unternehmen, sich anzusiedeln oder auch zu bleiben.

Dem Facharbeitermangel stehe der Bedarf an Wohnungen gegenüber. Hier könne die Stadt helfen, indem sie Investoren für Wohnungsbau suche. Gewerbegebiete moderner Art gehörten ausgewiesen und dabei Energieautarkie, Ausgleichsflächen und Umweltverträglichkeit berücksichtigt. "Dazu gehört aber auch, das MH-Areal endlich zur Chefsache zu machen", forderte Stefan Frank. "Ich könnte mir auch vorstellen, eine Zusammenlegung von Bürgermeister- und Stadtratswahl anzustreben - das hieße also Neuwahl schon in zwei Jahren." Im Haushalt, der stramm auf die 60 Millionen Euro Schulden marschiere, gehörten die Pflichtaufgaben wie die Krötensee-Schule vorangestellt. "Wir müssen auch den Hebesatz für die Grundsteuer überprüfen und so weit senken, dass die Einnahmen hier in Summe so hoch sind wie vor der neuen Grundsteuer, um die Bürger nicht zu schröpfen."

An Straßen, Brücken und Kanäle denken

Natürlich sei eine Hauptaufgabe, die Infrastruktur zu verbessern, Straßen, Brücken und Kanäle nicht zu vernachlässigen. Ebenso harre das Haus für Bürgerdienste als zentrale Anlaufstelle einer Sanierung. Lebenswichtig sei es natürlich, die Digitalisierung vorantreiben. "Auch ein klares Bekenntnis zum St.-Anna-Krankenhaus bzw. zum Kommunalunternehmen Krankenhäuser ist notwendig."

Die Nominierung fiel erwartungsgemäß einstimmig aus: Mit 100 Prozent wurde Stefan Frank von der CSU unter großem Applaus zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gemacht. Als Ersatzkandidatin steht Bianca Sommer bereit.

Hintergrund:

Punkte aus dem Wahlprogramm von Stefan Frank

  • Wirtschaftsstandort stärken
  • Infrastruktur verbessern, insbesondere Glasfaserausbau
  • Senkung des Gewerbesteuer-Hebesatzes auf 380 Punkte
  • Förderung des Wohnungsbaus
  • Ausweisung von modernen Gewerbegebieten
  • MH-Areal zur Chefsache machen
  • Digitalisierung vorantreiben
  • Zusammenlegung von Bürgermeister- und Stadtratswahl
  • Grundsteuereinnahmen wieder angleichen
  • Interkommunale Zusammenarbeit forcieren
  • Bekenntnis zum St.-Anna-.Krankenhaus
 
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