Der weit über Sulzbach-Rosenberg hinaus bekannte und beliebte Krippenweg führt, wie die Rosenberger sagen, "durchs Dorf" auf einer Runde zu 36 Stationen. Bis zum 6. Januar bleiben die beeindruckenden Beispiele der traditionsreichen Krippenbaukunst zu sehen, getreu der Einladung in einem alten Weihnachtslied: "Kommet zur Krippe, das Kindlein zu schaun!"
Flackernde Feuerstellen, ein farbenprächtig dekorierter Wunsch-Baum für die Kinder im Ernst-Naegelsbach-Haus – der Fischergarten hatte sich fein herausgeputzt für vielen Besucher der stimmungsvollen Eröffnungsfeier des Krippenwegs. Zahlreiche Abordnungen örtlicher Vereine nahmen daran teil. Dass adventliches Brauchtum im Dorf am Rosenbach noch gelebt wird, zeigt sich nicht nur an der Liebe zu den Krippen.
Gleich zum Auftakt erinnerte Tanja Weiß, Vorsitzende des Historischen Vereins Stiber-Fähnlein und Mit-Initiatorin des Krippenwegs, an die Tradition des Frauentragens. Dabei geht in den Adventswochen jeden Tag ein kleiner Schrein mit einer Figur der schwangeren Gottesmutter von Haus zu Haus, um die Geburt Jesu anzukündigen und die Weihnachtsvorfreude in die Familien zu bringen. So war es diesmal an Margit Fischer, von Tanja Weiß die wandernde Maria entgegenzunehmen.
Seit nunmehr über 20 Jahren lädt ein gereimter Prolog dazu ein, den Rosenberger Krippenweg zu besuchen – heuer erstmals vorgetragen vom neuen Sulzbach-Rosenberger "Christkindl" Lotte Weiß. Dass es mit dem Krippenweg weitergehen konnte, ist einer engagierten Gruppe zu verdanken. Als deren tragende Säulen nannte Tanja Weíß Wolfgang Fischer, Manfred Weiß, Christian Weiß, Christoph Neidel und Richard Beer. In diesem Jahr, so die Sprecherin, präsentiert der Krippenweg seine kunsthandwerklichen Schmuckstücke an 36 Stationen im Ortskern. Nach längerer Pause zählt auch wieder ein Bergbau-Stollen mit einer Figur der Hl. Barbara zu den Hinguckern, eingerichtet in einem Erdkeller der Schreinerei Rösch gegenüber der Pirnermühle.
Dank gelte nicht nur allen Helfern, sondern auch den Rosenberger Familien und Geschäften, die Schaufenster und Krippenstandorte oder auch Krippen zur Verfügung stellten. Ein Dank für ehrenamtliches Engagement, den Bürgermeister Michael Göth in seinem Grußwort aufgriff. Der Krippenweg sei das ideale Angebot an alle, die abseits vom Tagestrubel ein wenig Einkehr suchen. Er sende ebenso wie die vier Weihnachtsmärkte der Stadt aber auch ein starkes Signal mit Außenwirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Den Segen Gottes für den Krippenweg und seine Besucher erbaten die beiden Rosenberger Ortsgeistlichen Pfarrer Dr. Donald und Daniel Götzfried. Mit Gitarre, historischem Gemshorn und Gesang umrahmte Svenja Pilhofer die gelungene Feier. Bei herrlichem Winterwetter und Sonne ließen sich viele der Besucher gerne noch auf einen gemütlichen Plausch bei Glühwein, Bier und Bratwürsten ein, während andere gleich aufbrachen zum "Kripperlschauen". Eine willkommene Einkehr zum Aufwärmen bot dabei auch das Advents-Café der evangelischen Gemeinde Rosenberg im Gemeindehaus.
Rosenberger Krippenweg
- Verlauf: Beginn im Westen entlang der Hauptstraße über die evangelische zur katholischen Kirche, über die Meierfeldstraße und Jahnstraße auf der Hauptstraße in die Dorfmitte zurück; weitere Krippen am Anger und am Steg
- Flyer mit Detailinformationen unter www.rosenberger-krippenweg.de/Bilder/Flyer.pdf
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