Sulzbach-Rosenberg
01.08.2022 - 16:27 Uhr

Fortbildung in der Berufsschule Sulzbach-Rosenberg zum Thema Tod und Trauer

Referentin Yvonne Landefeld sprach über den Umgang mit Tod und Trauer in der Schule. Bild: bba
Referentin Yvonne Landefeld sprach über den Umgang mit Tod und Trauer in der Schule.

"Plötzlich bleibt ein Platz leer - Was tun bei Tod und Trauer in der Schule?": Die Handlungskompetenz der Lehrkräfte in solchen emotional sehr schwierigen Situationen wollte Yvonne Landefeld an einem Fortbildungstag im Beruflichen Schulzentrum Sulzbach-Rosenberg stärken. Die Referentin kommt vom BSZ Wiesau und ist in der Krisenintervention an Schulen sowie in der Notfallseelsorge aktiv.

Suizide seien bei 16- bis 21-Jährigen die häufigste Todesursache, aber auch ein Schulbusunglück oder ein Amoklauf hinterließen im Umfeld der Opfer Entsetzen und Verzweiflung. Wichtig sei es, den Lehrer der betroffenen Klasse vorab über schwierige oder auch dramatische Vorgänge zu informieren. Die sozialen Medien bereiteten in diesen Situationen manche Probleme, denn sie verbreiteten auch Fehlinformationen. Zu berücksichtigen gelte es bei der Aufarbeitung von solch traurigen Ereignissen das Wissen über die jeweilige Religion. Muslime und Juden wollten beispielsweise ihre Toten innerhalb von 24 Stunden beisetzen.

Landefeld gab Hinweise, wie mit Todesfällen in Klassengemeinschaften umgegangen werden könne. "Trauer muss thematisiert werden, Tod darf nicht tabuisiert werden", betonte sie. Für eine gewisse Zeit ein Symbol - eine Kerze oder ein Bild - auf den Platz des verstorbenen Menschen zu stellen, sei ein wichtiges Zeichen. Ganzheitlichen Krisensituationen zeigten sich ebenso körperlich wie auch im Verhalten, in Gefühlen oder Gedanken. Wichtige Rituale bei der Trauerverarbeitung seien, Menschen über den Verstorbenen erzählen lassen, ein Gebet und vor allem Gehen und Bewegung. Dies entlaste die individuelle Anspannung. Das Schreiben eines Briefes oder auch Malen könnten ebenfalls geeignete Bewältigungsstrategien sein, so Landefeld. Zur Trauerkultur gehöre auf jeden Fall eine Gedenkfeier, zu der umsichtig eingeladen werden sollte, eine Sterbewand im Klassenzimmer oder an anderer Stelle in der Schule sowie Symbole wie Teelichter, Blumen, Stifte und Zettel oder auch das Kondolenzbuch.

 
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