Sulzbach-Rosenberg
18.09.2019 - 15:45 Uhr

Freie Wähler Umland in Sulzbach-Rosenberg: Gläsernes Rathaus als Ziel

"Frei, wählbar, unabhängig - zum Wohl für alle": Beim Verein FWU gibt es personelle Veränderungen. Die Gruppierung will wieder in den Stadtrat, "mit klaren Zielen und unterstützt von neuen Gesichtern", wie die Verantwortlichen sagen.

Stefan Thar (links) und Peter Ehm stellten die Ziele der FWU für den Kommunalwahlkampf 2020 vor. Bild: ge
Stefan Thar (links) und Peter Ehm stellten die Ziele der FWU für den Kommunalwahlkampf 2020 vor.

Die FWU ist in der Stadt bekannt als die Nicht-Partei, deren Kürzel für "Freie Wähler Umland" steht. "Und eben von Parteien wollen wir uns abheben, wir sind klar parteiunabhängig und folgen keiner Ideologie", machen Spitzenkandidat Stefan Thar und Peter Ehm beim Pressegespräch deutlich. Deswegen auch eine Umwidmung der Abkürzung in "Frei - wählbar - unabhängig". "Im Kern stehen wir für das, was uns immer wichtig war: mit menschlichem Sachverstand zum Wohle unserer Gemeinde entscheiden und gestalten", präzisiert Vorstandsvorsitzender Peter Ehm.

Die FWU habe in den letzten Monaten einige neue und dynamische Gesichter für sich gewinnen können, darunter Stefan Thar, Geschäftsführer der Firma Biokonstrukt, Diana Laden, Eigentümerin des Kaffeeladens in Rosenberg, Thomas Doblinger, Projektmanager bei Stahlgruber, Mike Schulz, Elektriker aus Sulzbach-Rosenberg, oder Oliver Wolf, Geschäftsführer der Fuhrunternehmens und Natursteinhandels WolfKipper.

Eine ganze Liste von kommunalpolitischen Themen wurde gesammelt, die viele Sulzbach-Rosenberger angegangen wissen wollten. Da gehe es zum Beispiel um das aktuelle Einreich-Projekt "Gläsernes Rathaus", das mit einer Unterschriftenaktion zu einem Bürgerbegehren dazu führen soll, dass die Entscheidungen des Stadtrats transparent und öffentlich gemacht werden, natürlich im Rahmen des Datenschutzes.

"Die ersten im Landkreis wären wir da bei Weitem nicht", so Thomas Doblinger, der federführend bei dieser Arbeitsgruppe dabei ist. "Amberg, Neumarkt, Weiden und Schwandorf praktizieren die sogenannte Informationsfreiheitssatzung schon seit längerem. "

"Transparenz und Kommunikation sind Voraussetzung für gute Zusammenarbeit in der Stadt. Es gibt viele Menschen in Sulzbach-Rosenberg mit tollen Ideen und jeder Menge Engagement, die gar nicht zum Zuge kommen, weil nicht miteinander gesprochen wird," sagt Stefan Thar, der als Zugezogener einen Blick von außen hat. Er zeigt sich überzeugt vom großen Potenzial seiner Wahlheimat überzeugt. Zu den Zielen gehören:

"Um weiteren Flächenfraß außerhalb der Stadt zu verhindern, könnte die Stadt die alten Industriebrachen im Stadtgebiet als neues Baugebiet herrichten".

Die Belebung des Bachviertel war schon Thema bei der großen ISEK-Marktforschungsumfrage.

Für eine blühende Altstadt gibt es einen ganzen Maßnahmenkatalog: von Schaffung von mehr Sitzmöglichkeiten bis zum Aufzeigen von Fördermöglichkeiten bei Sanierungen und Betreuung eines Leerstandskatasters mit regelmäßigem Kontakt zu den Eigentümern.

Auch Rosenberg biete viele Entwicklungsmöglichkeiten: das Bemühen um ein klares Konzept für die zukünftige Nutzung und Sanierung der Hochofenplaza sowie ein vollwertiges Anfahren des Bahnhofs in Rosenberg oder konkrete Ideen für die Realisierung eines Ganzjahresbades - für das alles will sich die FWU einsetzen.

"Viele Ideen wie Leerstandskataster müssen endlich angegangen werden, überparteilich mit deutlich mehr Kommunikation", so Thar. So sollte auch transparent sein, was mit dem Storg-Ensemble geschehen soll.

Innovativ ist auch die Idee des "Laden auf Zeit-Projektes": Die Stadt mietet leerstehende Geschäftsräume zum Selbstkostenpreis und stellt die Räumlichkeiten interessierten zur Verfügung (Architekten, Vereinen, Künstler, Start-Ups etc.).

Wichtiges Anliegen der FWU ist der Ausbau von Einrichtungen für ältere Mitbürger: Laut Bayrischem Bundesamt für Statistik gab es in der Stadt 2016 lediglich 364 Pflegeplätze in Einrichtungen für ältere Menschen (2006 waren es noch 479).

Info:

Stadtlauf, Viertelmeister, Wanderstammtisch

Nägel mit Köpfen machen! Nach diesem Motto stellt sich die FWU ganz aktuell als Organisator für den Stadtlauf 2020 zur Verfügung. Im vergangenen Jahr haben viele Sulzbach-Rosenberger bedauert, dass diese Tradition beim Altstadtfest keinen Veranstalter gefunden hat. Entsprechende Anträge an die Stadt laufen. Mit dem Ziel mitzugestalten, wurde die Instanz der „Viertelmeister“ wiederentdeckt: Zukünftig gibt es für jeden Stadtteil einen Viertelmeister der FWU, der die Wünsche und Anregungen der Bürger aufnimmt und an die Stadträte trägt. Ansprechpartner findet man auf der Internetseite www.fwu-suro.de ab 18. Oktober. Auch neu ist der monatliche Wanderstammtisch, an dem sich Mitglieder und Stadträte der FWU in Wirtshäusern treffen und über Stadtpolitik reden und zu denen alle Interessierten eingeladen sind. Am 4. Oktober trifft man sich das erste Mal in der Landkutsche. Am Besenfest ist der Verein sogar mit Stand und jede Menge Themen, vor allem auch mit einer Unterschriftenliste zum Gläsernen Rathaus, vertreten.

 
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