In Großenfalz kennt jeder Georg Rubenbauer. Mit 85 Jahren ist der ehemalige Bergmann immer noch aktiv im Bergknappenverein und der Dorfgemeinschaft vor den Toren Sulzbach-Rosenbergs. Jeden Mittwoch Abend steht er im früheren Feuerwehrhaus als Ansprechpartner für die Dorfbewohner zur Verfügung. Zu seiner Geburtstagsfeier kamen nicht weniger als 60 Gäste - überwiegend aus seiner großen Familie.
"Ich habe allen gesagt, dass ich keine Geschenke will - ich hab' doch schon alles, was ich brauche", sagt der rüstige Senior. Stattdessen hat er Spenden für die Ökumenische Sozialstation Sulzbach-Rosenberg gesammelt, deren "Essen auf Rädern" er seit Jahren bezieht. 1600 Euro sind so zusammengekommen, die er nun Geschäftsführerin Birgit Singer-Grimm und Pflegedienstleiterin Brigitte Riederer überreichte.
Lebhaft berichtet der Großenfalzer von der Umsiedlung des Dorfes im Jahre 1964, wie über die Entschädigungssummen verhandelt wurde und dass die Gelder nicht ausgezahlt wurden. Über die "Bayerische Landessiedlung" flossen sie direkt an die Baufirmen. "Ich habe die ganze Sache ja von zwei Seiten erlebt", erzählt der ehemalige Bergmann, "sozusagen von oben und von unten" - also als Betroffener und als Mitarbeiter der Maxhütte.
Birgit Singer-Grimm freute sich über die großzügige Spende und auch die Gelegenheit, mit einem ihrer Kunden in Kontakt zu kommen: "Ich sehe selten Menschen, die wir versorgen, weil wir ja zu Hause pflegen. Da ist es schön, einmal mit jemandem direkt sprechen zu können", sagte die Geschäftsführerin. Mit der Spende können dann Aktionen finanziert werden, die nicht über Kassen oder Pflegeversicherung abgerechnet werden können. Das sind zum Beispiel die Spielenachmittage montags von 14 bis 16 Uhr oder die Neuauflage des Memory-Spiels mit alten Sulzbach-Rosenberger Stadtansichten, das jetzt wieder in den Buchhandlungen der Stadt oder der Sozialstation erworben werden kann.
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