Auf die Größe und Masse kommt’s hier nicht an. Der Umgang mit sprießendem Grün, der Griff in frisch duftendes Erdreich, der unmittelbare Kontakt zur Mutter Natur, das macht den Kopf frei, ist gesund für Körper und Seele. Wer jetzt garteln kann, ist im Wortsinn bestens geerdet.
In den vergangenen Tagen gab es im SRZ-Garten einiges zu tun. Rollentausch fürs Gewächshaus ist angesagt: Als Überwinterungsquartier für die frostempfindlichen Zitrusgewächse, für Zitronenverbene, Palme, Kurkuma, Lorbeer, Rosmarin und Co. hat es wieder hervorragende Dienste geleistet. Die meisten der genannten Pflanzen sind inzwischen schon ins Freiluftquartier gewechselt, das Glashaus wurde wieder zur Anzuchtstation, sozusagen zum Brutkasten fürs neue Gartenjahr.
Dutzende von Tomatenpflanzen verschiedener bewährter und alter Sorten sind schon so stattlich hergewachsen, dass sie in den nächsten Tagen ihre endgültigen Standplätze in Beeten, Töpfen und Hochbeet beziehen können.
Stramm wie kleine Zinnsoldaten stehen junge Paprika- und Chili-Pflänzchen in den Aussaat-Schalen in Reih und Glied – sie allerdings brauchen noch die geschützte Wärme des Gewächshauses, die Nächte können noch recht kühl werden. Erst nach den Eisheiligen heißt es für die feurigen Südländer raus ins Freie, ebenso dann auch für die Gurken, Zucchini und Kürbisse, die jetzt gerade fleißig am Sprießen sind. Im Hochbeet liefern die ersten Pflücksalate schon frisches Blattwerk für die Küche, säumen knackige Kohlrabi-Jünglinge die Reihen der ersten zarten Radieschen und Frühjahrsrettiche. Da locken deftige Brotzeitfreuden.
Wer in diesen Tagen auch nicht vergisst, seinen Sommerblumen-Flor heranzuziehen, der hat beste Aussichten auf ein buntes und blumiges Garten-Gesamterlebnis. Wobei das große Festival des Blühens und Duftens ja längst eröffnet ist, angefangen von Schneeglöckchen, Krokussen und Narzissen über die Tulpen, die violetten Mondviolen, die dauerblühenden Lenzrosen, Bärlauchblüten und Primeln bis hin zum Flieder, der die Luft jetzt wieder verschwenderisch mit seinem Parfüm schwängert.
Beim täglichen Spaziergang durch den Garten heißt es Augen auf und Schnuppern – und ernten. Jawohl, jetzt schon ernten, denn nichts geht über einen frischen Salat mit jungen Brennnessel- oder Gierschblättern, dem ersten Liebstöckelgrün, mit Löwenzahn, Gundermann und Gänseblümchen-Blüten. Schon mal probiert? Ein kulinarisches Gedicht, und ein kostenloser Schub an gesundheitsfördernden Vitalstoffen. Corona, wo ist dein Schrecken, wir haben schließlich unseren Garten.














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