Auch aus Sulzbach-Rosenberg und Amberg verfolgte eine Gewerkschaftsdelegation in Nürnberg die Ehrenamtskonferenz des DGB Bayern, informiert der Verdi-Ortsverein in einer Presseinfo. Von dort schickte der Gewerkschaftsdachverband zusammen mit der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi erneut solidarische Grüße nach Israel, um die durch das Hamas-Massaker hart getroffenen Menschen zu unterstützen.
Die Massaker verurteile auch der DGB Bayern aufs Schärfste: „Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den Menschen in Israel, über die durch terroristische Attacken unsägliches Leid gebracht wurde.“ Der DGB verurteilt in einer Mitteilung an die Presse die Solidaritätsbekundungen mit der Hamas auf deutschen Straßen und weist darauf hin, dass dieser Terror „durch nichts zu rechtfertigen“ sei.
Antisemitische Vorfälle
Neben dem Entsetzen über das Massaker und den Anstieg antisemitischer Vorfälle seitdem verbindet die bayerischen DGB-Gewerkschaften auch ein langjähriger Austausch mit ihrem israelischen Pendant, der Histadrut. Bereits seit 1978 gibt es regelmäßige Besuche in der Region Negev, in der vor zwei Wochen auch das Massaker verübt wurde. Wie Verdi weiter mitteilt, sorgen sich seitdem auch in Amberg-Sulzbach die Gewerkschafter um ihre israelischen Kolleginnen und Kollegen.
Stefan Dietl, Vorsitzender des Verdi-Bezirks Oberpfalz und des Ortsvereins Sulzbach-Rosenberg, berichtet von einer Videobotschaft von Yakir Oknin, der für die Histadrut seit Jahren den Austausch mit dem DGB Bayern organisiert. Darin appellierte dieser daran, den vielen Erkenntnissen aus der Zeit des Nationalsozialismus jetzt Taten folgen zu lassen: „Wir brauchen euch. Ich muss es immer wieder sagen: Jetzt ist der Zeitpunkt, solche Dinge dürfen nie wieder passieren.“
Kontakte nach Israel
Auch die Gewerkschafterin Kathrin Birner steht in engem Kontakt mit ihren Bekannten. Sie erzählt von einem israelischen Kollegen, der 2010 seine Arbeit auch bei einer Veranstaltung der Verdi-Jugend in Sulzbach-Rosenberg vorgestellt hatte. Damals hatte die Histadrut unter anderem in einem Projekt erfolgreich Menschen in prekärer Beschäftigung mit Subunternehmerketten organisiert und gerichtlich deren faire Bezahlung erstritten.
Im Moment berichtet dieser Kollege, dass die Israelis versuchten, mit dem unglaublichen Schmerz zurecht zu kommen, den die Massaker ausgelöst haben. Jeder kenne jemanden, der verletzt oder getötet wurde. Gleichzeitig bestehe die Sorge um die Geiseln fort und die Gefahr durch den andauernden Raketenbeschuss.
Täter-Opfer-Umkehr
Zusätzlich, so die weiteren Informationen des Verdi-Ortsvereins, belaste ihn enorm, dass es weltweit zum Teil Jubel über die Massaker gebe und in einer Täter-Opfer-Umkehr Israel die Schuld an der Lage im Gazastreifen gegeben werde, obwohl die Hamas von dort aus weiter Israel angreife und auch seit 2007 dort regiere und Hilfsgelder in die terroristische Infrastruktur statt in die Daseinsvorsorge investiert habe.
Alle Bekannten von Stefan Dietl und Kathrin Birner nehmen die Solidaritätsbekundungen aus Bayern wahr und haben für diese „höchste Wertschätzung“, schließt die Pressemitteilung von Verdi.
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