Sulzbach-Rosenberg
09.03.2020 - 15:46 Uhr

Grüne setzen auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und soziale Aspekte

Vier große Themenblöcke und viele Ideen für eine zukunftsgerichtete Kommunalpolitik. Dieses Paket schnürt der Wahlvorschlag Bündnis 90/Die Grünen für die Stadtratswahl am 15. März, zu der er 24 Kandidaten ins Rennen schickt.

Nach Auffassung der Grünen-Stadträte Karl-Heinz Herbst, Yvonne Rösel und Gaby Mutzbauer (von links) soll die Kommunalpolitik in Sulzbach-Rosenberg nach der Stadtratswahl noch grüner und umweltfreundlicher werden. Bild: Andreas Royer
Nach Auffassung der Grünen-Stadträte Karl-Heinz Herbst, Yvonne Rösel und Gaby Mutzbauer (von links) soll die Kommunalpolitik in Sulzbach-Rosenberg nach der Stadtratswahl noch grüner und umweltfreundlicher werden.

Ob sie von einer "grünen Welle" getragen werden, lässt sich beim SRZ-Redaktionsgespräch über ihr Wahlprogramm nicht restlos klären, aber die gute Laune der Spitzenkandidaten Yvonne Rösel, Gaby Mutzbauer und Karl-Heinz Herbst hat nach eigenen Angaben auch etwas mit den beeindruckenden Ergebnissen der Mutterpartei in den Länderparlamenten zu tun. Grün scheint in zu sein, was sich die Kandidaten natürlich auch für die Wahl in der Herzogstadt erhoffen.

Sorge um die Umwelt

"Wir sehen ganz klar die Sorge der Menschen um Natur, Umwelt und Klima. Tausende Demonstranten treten dafür ein, Fridays for future und das erfolgreiche Volksbegehren für mehr Artenvielfalt sprechen hier eine eindeutige Sprache", nennt Yvonne Rösel die Kernthematik ihrer Fraktion, die seit 2014 drei Sitze im Ratsgremium besetzt. Heruntergebrochen auf die Kommunen, nennen die grünen Vertreter zur Umsetzung auch Bereiche der Stadtentwicklung oder der Wohnsituation.

"Grundsätzlich müssen die Menschen in der Stadt erst einmal wohnen können. Hierzu zählen für uns unter anderem seniorengerechtes Wohnen mit Barrierefreiheit, sozialer Wohnungsbau eventuell über die Stadtbau, alternative Wohnformen für Jung und Alt gemeinsam und aktives Leerstands-Management", sagt Gaby Mutzbauer, die zudem einen weniger strengen Denkmalschutz als Chance für die innerstädtische Belegung sieht.

Für Radler und Fußgänger

Dass der Denkmalschutz die Stadtentwicklung nicht hemmen darf, gehört ebenfalls zur Überzeugung der Gesprächsrunde. "Wir setzen hier auch auf sogenannte Wohlfühl-Plätze - etwa im alten Stadtbad und anderswo. Ein gut durchdachtes Rad- und Fußwegenetz oder der Erhalt des Krankenhauses in der Stadt als Kreisaufgabe liegen uns hier ebenfalls sehr am Herzen", ergänzt Karl-Heinz Herbst.

Stellvertretend für ihre Liste setzen sich die drei Spitzenkandidaten für eine CO2-neutrale Stadt bis zum Jahr 2050 ein. Wichtige Begleiter auf dem Weg dorthin seien Photovoltaik-Anlagen auch auf denkmalgeschützten Dächern der Innenstadt, verpflichtende ökologische Aspekte in Bebauungsplänen (unter anderem keine Steingärten, PV-Anlagen), E-Car-Sharing, die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, Regenwassernutzung bei öffentlichen Liegenschaften und Windenergieanlagen im Gemeindegebiet.

"Gerade bei der Energiewende sind wir der Auffassung, dass sie ohne einen Ausbau der Windkraft nicht funktionieren wird. Deshalb haben wir auch schon im Stadtrat die Wiederaufnahme einer Fläche in der Wagensaß als Vorrangfläche für Windenergie beantragt", erklärt Yvonne Rösel das Ansinnen ihrer Partei. Beim Thema Energie kommt für Gaby Mutzbauer auch das Thema "Nachhaltigkeit" begleitend hinzu. Hier nennt sie die Gründung von Bürgergenossenschaften im Energiebereich, den Ausbau des Fernwärmenetzes, die Eindämmung des Flächenfraßes - weshalb die Bündnisgrünen auch dem geplanten Fahrübungsplatz der Bereitschaftspolizei in der Wagensaß eine klare Absage erteilen - und die Einrichtung von Naturreservaten im Stadtwald oder die Schaffung von ökologischen Trittsteinen, um Biotope zu verbinden.

Fraunhofer als Glücksgriff

"Ein Glücksfall sind für uns hier auch die Forschungen von Fraunhofer Umsicht etwa die Umwandlung von - möglichst städtischem - Klärschlamm zu Treibstoff , wozu eine Versuchsanlage in Hohenburg gebaut wurde", sagt Karl-Heinz Herbst. "Es hat uns im Stadtrat immer sehr viel Spaß gemacht, die Wünsche der Bürger und unsere Ideen umzusetzen. Deshalb werden wir auch nicht nachlassen, für eine gedeihliche und vor allem umweltverträgliche Stadtentwicklung zu sorgen. Dazu gehören vor allem junge Familien, die auch bei der Sanierung von Immobilien entlastet werden sollen. Und im Service-Bereich ein energetisch und barrierefrei saniertes Haus für Bürgerdienste wie im Verbund mit dem Seidel-Anwesen angedacht", so das Trio.

Dazu würden der Einsatz für attraktiven Einzelhandel, buntes Kulturleben, nachverdichtete Wohnbereiche und für einen umstrukturierten Verkehrsraum ihren politischen Kurs weiter maßgebend mitbestimmen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.