"Wir bewegen uns bei den Beschwerden auf einem gleichbleibend hohen Niveau", weiß die Chefin des Stadtbauamtes, Petra Schöllhorn. Immer wieder erreichen Mails ihre Dienststelle, in denen sich aufgebrachte Bürger über die Verschmutzung von Gehsteigen, Spielplätzen oder Rasenflächen beschweren.
Besonders im Bürgerpark kommt das vor, aber auch auf der Allee. Regelmäßig wird dann die Forderung nach einem Spender für Hundekot-Tüten erhoben - allerdings meistens von Nichthundehaltern. Ein Haufen auf dem Gehsteig ist übrigens grundsätzlich ein Fall für die städtische Straßenreinigungssatzung und kann ein Bußgeld kosten.
Die Stadt hat schon mehrmals reagiert und durch den Bauhof entsprechende Ständer aufstellen lassen, inzwischen 19 an der Zahl. Rund 2500 Tüten werden jährlich über die Spender verteilt, informiert Bauhof-Chef Erwin Thurner. Er weist hier auch auf die äußerst unangenehme Verschmutzung durch "wilde Häufchen" beim Mähen von Wiesen und Randstreifen hin, der die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei im Sommer ausgesetzt sind. Als Beispiele nennt er den Friedhofberg und den Bürgerpark.
Aber ein Allheilmittel ist das auch nicht: Zwar nehmen viele Hundebesitzer das Angebot dankend an und werfen die roten Tüten auch brav in einen städtischen Papierkorb. Doch manchen ist der Transport der zwar luftdicht verpackten, aber trotzdem irgendwie unangenehmen Hinterlassenschaft zu viel.
Dann tritt vor allem im Wald ein Effekt auf, den ein Leser neulich in einer Zuschrift als "Beutelbaum-Phänomen" bezeichnet hat. Richard Seidenbusch schrieb dazu: "Beutelbäume sind keine bedrohte Art, im Gegenteil. Diese vermehren sich stark, und viele Wanderer und Hundehalter kennen sie. Aber Spaß beiseite: Wäre es nicht besser, wenn solche Hundehalter - die nicht bereit sind, ihre Beutel 15 Minuten spazieren zu tragen mangels eines Abfallbehälters, diese Hinterlassenschaften einfach mit Stöcken in die Prärie kicken würden? Dann wären diese sicher bis zum nächsten Monat von der Natur absorbiert, anstelle Jahre lang Wälder immer stärker zu verzieren."
Einige dieser Hundebesitzer haben aber schon beim Denken Pech: Warum soll man zum Beispiel auf einem Weg durch den Wald das Häufchen im Plastikbeutel verpacken und es dann in die Gegend werfen oder gar an einen Zweig hängen? Wo es doch im Straßengraben in aller Ruhe vergehen könnte. In Plastik konserviert, liegen diese Hinterlassenschaften oft monatelang. Und das muss wirklich nicht sein.














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