Vokabeln, Grammatik, Redewendungen, Landeskunde und noch viel mehr: Das haben die Teilnehmer der Integrationskurse der Volkshochschule Amberg-Sulzbach gelernt. Für das monatelange Pauken gab es jetzt die Belohnung in Form von Prüfungszertifikaten.
"Wir sind sehr stolz auf Sie. Herzlichen Glückwunsch, dass Sie in kurzer Zeit so viel geschafft haben. Und herzlich willkommen in Deutschland": Mit diesen Worten gratulierte Landrat Richard Reisinger den erfolgreichen Absolventen. Im Dezember hatten zwei Gruppen an der Volkshochschule ihren Deutschkurs mit dem Deutschtest für Zuwanderer abgeschlossen. Die Zusammensetzung der beiden Gruppen spiegelt die Weltpolitik wider: Im Dezember 2021 hatte der neunmonatige Elternintegrationskurs mit zehn Teilnehmern aus Griechenland, Kasachstan, Kosovo, Polen, Rumänien, Syrien und einer Ukrainerin begonnen. Ein knappes halbes Jahr später starteten in einem allgemeinen Integrationskurs 23 Ukrainer, fast nur Frauen, zu denen später allerdings noch eine Rumänin kam.
Die Ergebnisse waren in beiden Kursen sehr gut. Niemand ist durchgefallen. Im Elternkurs erreichten acht Teilnehmer das höhere Sprachniveau B1, zwei das Niveau A2. Im späteren Kurs, der nur sechs Monate Zeit zum Lernen hatte, gab es 20 Mal B1 und dreimal A2. Claudia Mai, die Leiterin der Volkshochschule, gratulierte den Teilnehmern und hob die zum Teil herausragenden Ergebnisse hervor. So erzielten ihren Worten nach mehrere der Prüflinge sensationelle 100 Prozent im Teil Sprechen. „In kurzer Zeit haben Sie sich viel Wissen angeeignet. Sie dürfen sehr stolz auf sich sein", sagte Mai, als sie den Teilnehmern die Zertifikate überreichte.
Eva Baszak und Corinna Groth, zwei der drei Dozentinnen des Elternkurses, beglückwünschten die erfolgreichen Deutschlerner ebenfalls und erinnerten an manche Schwierigkeiten, die sie gemeistert hätten. Im zweiten Kurs hatten vier Dozentinnen unterrichtet. Resi Sulzmaier blickte mit einem Gedicht auf sieben fordernde Lernmonate zurück, Gabi Stucke stellte fest: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“ Es seien viele Steine gewesen, und zwar nicht nur wegen der Sprache, sondern auch vorher durch die Flucht. Aber: „Sie haben etwas Schönes gebaut. Bauen Sie weiter!“
Irma Axt, Integrationsbeauftragte des Landkreises, würdigte sowohl den Fleiß und die Geduld der Teilnehmer als auch das Engagement der Dozentinnen. Ebenso dankte sie den Mitarbeiterinnen im Büro, die die Kursteilnehmer auch in Alltagsfragen unterstützten. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, betonte sie und wandte sich direkt an die Absolventen: "Der erste Schritt ist getan. Laufen Sie jetzt weiter."
Nach dem Deutschkurs sind die Teilnehmer für den nächsten Schritt gut vorbereitet. Viele von ihnen wollen weiter Deutsch lernen, andere haben schon Arbeit gefunden. Da sind ein Koch, eine Tierärztin, Ingenieure, Architekten, eine Pflegefachkraft, eine IT-Expertin. Reisinger war sehr zufrieden: „Gut, dass Sie da sind. Wir können Sie gut gebrauchen.“
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