Mitte der 1990er-Jahre errichtete eine Schülergruppe um Fachoberlehrer Wolfgang Wessely die 1-kW-Anlage in Eigenregie auf dem Flachdach der Krötenseeschule errichtet. Darauf blickte Wessely jetzt mit Rektor Peter Danninger und dem Arbeitskreis Umwelttechnik zurück.
18 000 Mark hat die Anlage damals gekostet. Sie entstand im Projekt "Sonne in der Schule" in Zusammenarbeit des Kultusministeriums mit der Energiegruppe Bayernwerk und der OBAG. Ohne das Engagement des damaligen Schulleiters Walter Mayer allerdings wäre die Anschaffung und die Inbetriebnahme durch eine Fachfirma nicht so flott über die Bühne gegangen, denn der Anschluss an das Stromnetz musste nach den Vorschriften des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) vorgenommen werden.
Nachhaltige Wirkung
Die Krötensee-Mittelschule war damit ein Vorreiter in der Region für die damals neue Technologie. Gespräche mit ehemaligen Schülern zeigten immer wieder, dass der erste schulische Kontakt mit alternativen Energien nachhaltig auf die Jugendlichen gewirkt habe, stell Wolfgang Wessely fest. Nicht selten stünden inzwischen auf dem elterlichen oder dem eigenen Dach ebenfalls eine PV- oder Solaranlage.
Deren Wirtschaftlichkeit zu errechnen, sei nicht das erklärte Ziel des Projekts gewesen. "Besonders wichtig ist der Umweltgedanke, der an der Energieschule in Krötensee schon immer einen hohen Stellenwert hatte", sagt Wessely. Durch den Jahresertrag der Schulanlage von durchschnittlich 800 kW wurden jährlich etwa 750 Kilogramm Kohlendioxid weniger in die Umwelt geblasen als bei herkömmlicher Energiegewinnung. Das wären bei der bisher erzeugten Energiemenge etwa 15 000 Tonnen CO2. Später kam noch eine zweite Anlage auf das Krötenseedach, die von der Firma Grammer-Solar betrieben wird.
Wechselrichter in Aula
Die Daten der Anlage werden von der schulinternen Arbeitsgemeinschaft Umwelttechnik regelmäßig aufbereitet und für den Unterricht in den Klassen zur Verfügung gestellt. Der Wechselrichter, der den gewonnenen Sonnenstrom in Wechselspannung wandelt, ist für alle Schüler gut sichtbar in der Aula montiert, um die Vorgänge der alternativen Energiegewinnung anschaulich zu machen. Auch das war damals erklärtes Ziel bei der Installation gewesen.
Neben Diagrammen über die Effektivität der Anlage wurde errechnet, dass beispielsweise ein Server im Computerraum oder Peripheriegeräte bei effektiv arbeitender Anlage völlig "kostenlos" mit Sonnenenergie betrieben oder dass der Stromverbrauch einiger elektrischer Geräte im übrigen Schulhaus mit Sonnenenergie abdeckt wird. "So werden Energieerzeugung und Energieverbrauch für die jungen Leute begreifbar", resümiert Schulleiter Peter Danninger und dankte dem "Umweltpionier Wessely" für sein Engagement.
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