"Hans Wuttig war nicht nur Künstler und Lehrer, sondern er hat auch die Volkshochschule gegründet", würdigte Claudia Mai, die Leiterin der VHS Amberg-Sulzbach, den Maler. Sehr herzlich begrüßte sie Erika Wuttig, seine Frau: „Danke, dass wir die schönen Bilder hier zeigen dürfen.“ Besonders freute sich Mai, dass wieder in allen drei Stockwerken Bilder hängen: „Die Kunst lebt im Gebäude.“
"Bitte keine Lobhudelei!" Mit diesem Ausspruch von Wuttig begann Altbürgermeister Gerd Geismann seinen Überblick über das Wirken des Künstlers. 1959 kam er als Kunsterzieher in die Herzogstadt und wurde schon bald zu einem kulturellen Motor seiner neuen Heimat. Er war „Motivator, Initiator, Inspirator, Spiritus Rector und Vereinsaktivist“. Dabei, so Geismann, "war sein Motto 'Mehr bilden, weniger reden', ab und zu eine heilige Unruhe auslösen und vernünftige Vorschläge machen.“ Sichtbar wurde das an seinen vielfältigen Gründungsmitgliedschaften: beim Literaturarchiv, dem Förderverein des Stadtmuseums und der Historischen Druckerei Seidel. Für sein Wirken wurde Wuttig 1995 der Kulturpreis der Stadt verliehen und 2011 das Bundesverdienstkreuz. 2013 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. „Er hat die Kunst- und Kulturstadt Sulzbach-Rosenberg überragend mitgeprägt an vorderster Stelle“, fasste Geismann zusammen.
Klein an Gestalt, groß im Wirken
Der frühe VHS-Leiter Manfred Lehner ging auf Wuttigs enorme Verdienste um die Erwachsenenbildung ein. Er engagierte sich ab 1965 beim damaligen Volksbildungsverein und setzte sich unermüdlich für eine neue Organisationsform, für Professionalisierung und Effizienzsteigerung ein. Konsequenterweise diente er, als die Volkshochschule neuen Typs mit hauptamtlichen Kräften verwirklicht war, dem Förderverein als Vorsitzender. Die VHS von heute, schloss Lehner, sei nicht vorstellbar ohne Wuttig, diese „Persönlichkeit, zwar klein an Gestalt, aber groß in seinem menschlichen und künstlerischen Wirken“.
Nora Matocza, die Leiterin der Galerie im LCC, hob die große Originalität des Künstlers hervor. Aus den Exponaten spreche Wuttigs unbegrenzte Kreativität, sein wacher Blick, seine Offenheit. Seine breite Begabung verdeutlichen die vielen Techniken, in denen er arbeitete. Neben den berühmten Aquarellen und den leuchtenden Hinterglasbildern gibt es auch Öl- sowie Acrylgemälde und sogar einige wenige Zeichnungen zu entdecken. Tiere, Menschen und den Zirkus hat er gemalt, Aquarelle von seinen Reisen in die ganze Welt wecken Fernweh.
Konzerte mit dem "Wuttig-Gong"
Während Markus Lommer am Klavier Musik von „Morgenglanz“ bis Jazz spielte, ließen sich die Besucher von den Bildern faszinieren und tauschten Erinnerungen an den Künstler aus. Sie gedachten des Kunsterziehers erst an der Oberrealschule, später am HCA-Gymnasium, der seine Schüler immer ermutigte und förderte: „Der Pinsel muss lebendig bleiben!“ oder „Farbe, Farbe, Farbe!“ Sie erinnerten an den Kammermusikliebhaber, der bei jedem Konzert die Pause mit dem „Wuttig-Gong“ beendete. Auch der Familienmensch wurde sichtbar. Seine Frau Erika, die Töchter und Enkel waren bei der Vernissage dabei, freuten sich über die hohe Wertschätzung ihres Mannes, Vaters und Opas und erzählten den anderen Besuchern gern aus dem langen, produktiven Leben des Künstlers.
Ausstellung Hans Wuttig
- Ausstellungsort: LCC, Obere Gartenstraße 3, Sulzbach-Rosenberg
- Dauer: bis 11. November
- Alle ausgestellten Bilder sind verkäuflich, eine Preisliste liegt aus.
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