Talent und Können, Leidenschaft und Temperament der jungen Nachwuchskünstler werden hier durchaus verstanden. Was sie spielten und besonders, wie sie ihren Auftritt beim SRIMF-Konzert im wohltemperierten Konzertsaal des Rathauses gestaltet haben, das kam bestens an beim Publikum.
Ein bisschen Lampenfieber war natürlich bei einigen Teilnehmern, die sich alle festlich herausgeputzt hatten, schon zu spüren. Alle 24 Akteure aber glänzten mit beeindruckenden musikalischen Leistungen.
Der zwölfjährige Emanuel Luo zählte zu den jüngsten Protagonisten dieses Abends. In festlichem Schwarz setzte er sich an den blankpolierten Flügel und griff in die Tasten. Ausgewählt hatte er Variationen über ein Thema von Paganini in A-Moll von Isaak Berkovich. Ernst und konzentriert begann er, steigerte sich in Tempo und Fingerschnelligkeit und lieferte ein Stück voller Dramatik und Energie. Wie vor und nach ihm alle Teilnehmer, wurde sein Spiel mit großem Beifall honoriert. In der Pause bekam er noch Umarmung und Küsschen von seiner Mama, die strahlend und stolz erklärte: „He is my son!“
Viele Söhne und Töchter (mehr als 100 Teilnehmer) holen sich im Rahmen des SRIMF nun 14 Tage lang in der Oberpfalz bei international renommierten Dozenten den letzten Schliff und viele Tipps. Die Leitung hat wie immer der Gründer und Motor des Festivals, Misha Quint, renommierter New Yorker Cellist. Mit sehr viel Herz und Engagement kümmert sich das Organisationsteam unter Leitung von Christl Pelikan-Geismann um die Gäste aus aller Welt.
Längst gilt es als bewiesen, dass sich musikalische Bildung positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Musik machen fördert Kreativität, Gestaltungs- und Ausdrucksvermögen, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Geschicklichkeit. Gemeinsames Musizieren stärkt die soziale Kompetenz junger Menschen.
Und so war es beim Konzert schon beeindruckend, mit welchem Feuereifer große und kleine Künstler bekannte Komponisten, aber auch Vertreter moderner Musik vorstellten. Mozart, Dvorak, Chopin und Gluck standen genauso auf dem Programm wie Gordon Jacob oder Nikolai Kapustin. Vom Soloauftritt bis zum Quintett überraschten sie mit jugendlichem Feuer und fantastischem Spiel.
Das vielseitige Programm aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zu Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts gefiel ausnehmend gut. Eigentlich hätte man mindestens zwei Abende mit diesen exzellenten jungen Musikern füllen können. So wurde es eben eine lange Nacht mit viel Musik, überzeugenden Auftritten und ganz vielen Höhepunkten.
Mitwirkende
Klavier: Antoniya Yordanova, Kangwoo Jin, Lucia Alvarez Nunez, Yu-Hsin Tsai, Emanuel Luo, Kelsey Lee, Erin Liu, Christopher Taylor, Yulia Kuzinar, Lauren Liu, Sage Hamm, Jonathan McDonald, Shu-Han Shan, Alvise Pascucci
Gesang: Kamryn Wheeler (Mezzosopran), Kaytlin Milikin (Sopran)
Fagott: Gabriel Harrison
Flöte: Clara Henne, Yuan-Chang Li, Michelle Shen
Violine: Donni Evans, Aihua Zhang, Angkun Uabamrungjit
Violoncello: Johannes Buehler
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