Neben anderen Faktoren ist das Wetter für den Ackerbau von entscheidender Bedeutung, wurden bei der Pflanzenschutztagung im Wagnersaal in Großenfalz hervorgehoben. Auch zahlreiche Vorschriften und Auflagen stellten die Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen. Das Interesse an dieser Veranstaltung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg und des Verband für landwirtschaftliche Fachbildung zeigte der komplett volle Saal.
Den Eigenschutz bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sollten die Landwirte verstärkt in den Fokus nehmen, forderte Werner Heller von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Durch den Einsatz geeigneter Schutzkleidung und den sorgfältigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, wie ihn die meisten Landwirte mittlerweile praktizierten, könne das Risiko für Mensch und Natur auf ein Minimum reduziert werden. Die Landwirte sollten ebenfalls beachten, dass es neue Vorgaben zur Prüfung von Geräten zur Beizung und Ausbringung von Granulaten gebe. Darauf werde künftig auch der TÜV bei Prüfungen achten.
Aufgrund der trockenen Witterung 2019 waren weniger Pilzkrankheiten im Getreide zu verzeichnen. Das machte viele Maßnahmen überflüssig, konstatierte Thomas Mayer vom Fachzentrum für Pflanzenbau. Trotzdem könne auf eine sorgfältige Kontrolle der Bestände nicht verzichtet werden. Immer wichtiger werde der umsichtige Umgang mit den zugelassenen Mitteln, um auch in Zukunft Krankheiten bekämpfen zu können. Dies sei deshalb von großer Bedeutung, weil etliche chemische Mittel nicht mehr zugelassen sind.
Über mögliche Änderungen bei der Düngeverordnung, der Umsetzung des Bürgerbegehrens "Artenvielfalt" und über die zur Zeit laufende Antragsstellung zum Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (Kulap) informierte Wolfgang Wittmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg. Es sei frühestens ab dem Herbst 2020 mit einer Verschärfung bei den Vorgaben zur Düngung zu rechnen. Die meisten Änderungen werden erst für das Jahr 2021 erwartet. Das erfolgreiche Bürgerbegehren "Artenvielfalt, Rettet die Bienen" führte zu einer Reihe von neuen Vorgaben. Neben dem Grünland sind besonders Flächen an Gewässern betroffen. Zukünftig muss auf Ackerflächen ein fünf Meter breiter Grünstreifen zum Schutz der Gewässer angelegt werden. Auch auf das Kulap wirke sich das Bürgerbegehren aus. Abschließend erläuterte der Referent die geteilte Antragsstellung bei der Förderung von Blühpflanzen.
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