Julia Wolfsteiner, die Leiterin der Volkshochschule des Landkreises Amberg-Sulzbach, freute sich sichtlich, dass in der Galerie im Kulturzentrum wieder Bilder hängen. Es sei schrecklich, wenn nach einer Ausstellung alle Gemälde weg sind: "Sie können sich nicht vorstellen, wie leer die Wände dann wirken!" Jetzt prangen auf den Wandflächen faszinierende Kompositionen aus Fossilien und Computerschrott, ausdrucksstarke Fotografien und zauberhafte Zeichnungen.
Die Leiterin der Galerie, Nora Matocza, stellte die Künstler und ihre Werke vor. Uwe Schmidt verbindet in seinen Arbeiten sein Hobby, das Fossiliensammeln, mit Resten seiner Arbeit als IT-Fachmann. Die Ammoniten und Belemniten gehen dabei eine intensive Verbindung mit Computerteilen ein.
Die Schönheiten aus der Urzeit und das, was von der modernen Zivilisation übrigbleibt, lassen gemeinsam das Fließen der Zeit bewusst werden. Schmidts Werke sind sehr ästhetisch, zugleich humorvoll oder sogar sarkastisch. Dabei fragen sie den Betrachter immer, wie nachhaltig sein Leben ist.
Bernhard Schober fotografiert analog mit einer 30 Jahre alten Kamera. Da wird nichts mit Photoshop nachgebessert, sondern alle Effekte entstehen schon bei den vollständig durchdachten Aufnahmen. Als Sujets wählt er meist Pflanzen, die er in den feinsten Einzelheiten darstellt. Einige Bilder zeigen auch verfallende Architektur, die von der Natur zurückerobert wird. Vielfältige Lichteffekte und eine stille Konzentration machen das Geheimnis hinter den Dingen sichtbar.
Birgit Schober zeichnet Blumen und Pflanzen. Dabei addiert sie nicht Details, sondern erfasst die Quintessenz ihres Motivs. Sie zerlegt es und präsentiert es auf einem neutralen Hintergrund, so dass die Pflanze das Bild konkurrenzlos beherrscht und den Betrachter trotz seiner wunderbaren Zartheit in seinen Bann zieht. Die Blumendarstellungen sind naturgetreu, gehen in ihrer ausgefeilten Komposition aber weit über ein bloßes Abbild hinaus.
Landrat Richard Reisinger wünschte den Besuchern viele bunte Eindrücke. Die Besucher flanierten durch die Gänge und ließen sich von den Exponaten inspirieren. Sehr reizvoll fanden sie es, die Fotos und Zeichnungen in ihrer Beziehung zueinander zu betrachten. Bernhard Schober und Birgit Schober präsentieren nämlich Pfingstrosen, Iris, Magnolien und Christrosen, durch die unterschiedlichen Techniken wird das gleiche Sujet bei beiden aber zu etwas völlig Verschiedenem.
Die wissbegierigen Kunstliebhaber suchten das Gespräch mit den Künstlern. Uwe Schmidt, Bernhard und Birgit Schober gingen gern auf Fragen ein und erläuterten die Besonderheiten ihrer Arbeiten. Musikalisch wurde die Vernissage von Kathrin Ehrnsberger (Geige) und Christian Fahrnbauer (Piano) mit Barockmusik umrahmt. Noch bis zum 4. Oktober ist die Ausstellung "NaturZeit" im LCC, Obere Gartenstr. 3, zu bewundern.













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