Im Erdgeschoss gegenüber den Aufzügen des St.-Anna-Krankenhauses hängen als Appetithäppchen drei Bilder, die Lust machen, sich auch die übrigen Werke im ersten Stock anzuschauen. Die Malerinnen Ute Büttner, Thuraya Nahle und Claudia Schlosser präsentieren ganz unterschiedliche Werke, denen nur eins gemein ist: Patienten und Besucher des Krankenhauses werden sich intensiv mit ihnen beschäftigen.
Welchen besonderen Stellenwert Kunst im St.-Anna-Krankenhaus genießt, betonte Vorstand Klaus Emmerich: „Kunst bewegt und ermöglicht einen anderen Blick in die Welt und auf uns selbst.“ Kunst sei Ausdruck der individuellen Persönlichkeit, die erst in sich geht und dann etwas nach außen trägt. Emmerich dankte den drei Künstlerinnen, dass „Sie uns teilhaben lassen an Ihrem Inneren. Vielen Dank für die Freude und Bereicherung.“
Kunst bewegt und ermöglicht einen anderen Blick in die Welt und auf uns selbst.
Sieglinde Konhäuser und Claudia Harris von der Kunst-AG des Krankenhauses luden dann die Besucher zu einem Glas Sekt ein. Die Künstlerinnen erläuterten ihre Arbeiten und stellten ihr persönliches Lieblingsbild vor.
Ute Büttner, die auch Mitglied der Kunst-AG des Krankenhauses ist, präsentiert vor allem Ölgemälde. Ihr zentrales Sujet ist Wasser. Wenn Büttner eine Frau malt, die in den Wellen steht und das kühle Nass mit der Hand schöpft, beeindrucken die Lebendigkeit des Wassers und die souveräne Darstellung des Lichts, das Tropfen und Blätter zum Funkeln bringt. Unbefangen fröhlich sind Büttners abstrakte Acrylbilder.
Thuraya Nahle arbeitet nur in Acryl. Sie lässt sich vom Sternenhimmel, dem Meer und der Wüste inspirieren, Motive, die ihr aus ihrer jordanischen Heimat vertraut sind. Dabei bleibt sie aber nicht bei einer realistischen Darstellung stehen, sondern gibt ihren Kreationen mit Anklängen an Fantasy eine besondere Tiefe, die auf den Betrachter geradezu einen Sog ausübt und ihn nicht mehr loslässt.
Claudia Schlossers Schaffen ist außerordentlich vielfältig. Da gibt es eine mit Augenzwinkern bearbeitete Jeanshose, geometrisch gestaltete abstrakte Kompositionen in Acryl, aber auch sehr detaillierte Zeichnungen in Kohle und Graphit. Während eine „Vanitas“ an die Vergänglichkeit gemahnt, zeigt ihr „Schicksal“ eine philosophische Lebensbejahung.
Die – wegen Corona wenigen – Besucher der Vernissage bewunderten die Ausdruckskraft und das hervorragende technische Können der Bilder. Noch bis Dezember kann man sich an den Werken erfreuen. Wer auch danach den Anblick genießen will, hat Glück: Die meisten der ausgestellten Arbeiten sind verkäuflich.
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