"Ob jemand, der in Amberg geboren ist und nun nach Sulzbach-Rosenberg kommt, sagen kann ,Ich kehre heim', das müssen die Einheimischen entscheiden", drückte sich Regionalbischof Klaus Stiegler diplomatisch aus, und durch die unter Corona-Bedingungen vollbesetzte Christuskirche ging ein Raunen ob dieser profunden Ortskenntnis des fränkischen Predigers. Stiegler ließ den Werdegang des neuen Rosenberger Pfarrers Revue passieren. Vom CVJM in Amberg über das Theologiestudium in Neuendettelsau, Jerusalem, Münster und Heidelberg bis zum Vikariat in Kaiserslautern und Landau zeichnete er den Weg Götzfrieds nach.
"Wer wie Sie in Jerusalem gelebt und studiert hat, wird ein besonderes Verhältnis zum Garten Gethsemane haben", erklärte der Regionalbischof. Die Szene im Garten Gethsemane, bei Matthäus im 26. Kapitel, stelle Gott geradezu unerträglich menschlich dar, ohnmächtig und hilflos. Eine Ordinierung sei natürlich keine traurige Angelegenheit, sondern voller Freude. Dennoch sei seine Seele derzeit immer etwas betrübt, weil wir derzeit etwas erleben, das uns traurig macht: Krieg in Europa, nur eineinhalb Flugstunden von hier.
Für den mächtigen, aber auch den ohnmächtigen Gott werde er als Pfarrer einstehen - in der Schule, im Gottesdienst, am offenen Grab und bei der Trauung, sagte Stiegler zu Götzfried. Aber er könne sich darauf verlassen, dass er dabei nicht allein gelassen werde. Nach Lesungen aus Jesaja 55 und Matthäus 5 wurde Götzfried schließlich zum Pfarrer berufen und eingesegnet.
Bürgermeister Michael Göth hieß das Ehepaar Tabea und Daniel Götzfried als Neubürger in Sulzbach-Rosenberg willkommen. In seinem Grußwort legte er ihnen das rege Vereinsleben der Stadt nahe.
"Ob jemand, der in Amberg geboren ist und nun nach Sulzbach-Rosenberg kommt, sagen kann ,Ich kehre heim', das müssen die Einheimischen entscheiden."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.