Sulzbach-Rosenberg
13.03.2022 - 10:36 Uhr

Ökumenischer Kleiderladen in Sulzbach-Rosenberg bietet Hilfe für ukrainische Flüchtlinge

Unkompliziert und direkt: Das Team des Ökumenischen Kleiderladens Sulzbach-Rosenberg schleppt Karton um Karton mit Hilfsgütern in Transporter. Besonders warme Kleidung wird gebraucht. Die Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine läuft.

Noch ist ein bisschen Platz im Anhänger, aber bald haben die beiden Helfer auch die letzten Kartons eingeschlichtet, und dann kann wieder Flüchtlingen aus der Ukraine geholfen werden. Bild: cog
Noch ist ein bisschen Platz im Anhänger, aber bald haben die beiden Helfer auch die letzten Kartons eingeschlichtet, und dann kann wieder Flüchtlingen aus der Ukraine geholfen werden.

In der Frühlingstraße steht ein großer Transporter, kräftige Leute tragen Kisten aus dem Haus und stapeln sie auf die Ladefläche des Wagens. Immer wieder bleiben Passanten stehen und wundern sich. Hier kann man nicht etwa einen hoch professionellen Einbruch erleben, sondern ein Werk tätiger Nächstenliebe: Der Ökumenische Kleiderladen unterstützt ukrainische Kriegsflüchtlinge. Das ist jetzt schon der dritte Transport, den der Kleiderladen nach Rumänien und in die Ukraine schickt. Vor allem warme Kleidung ist in den unzähligen Kartons, aber auch Decken und Bettwäsche sowie Schuhe sind darin verpackt, heißt es vom Kleiderladen-Team gegenüber Oberpfalz-Medien.

„Uns ist ganz wichtig, dass unsere Spenden wirklich bei den Bedürftigen ankommen“, erläutert Christine Lier, die Leiterin des Ladens; „deshalb kooperieren wir mit der Organisation Oase – Hilfe für Menschen in Not aus Hersbruck.“

Die Oase organisiert schon seit vielen Jahren Hilfstransporte nach Osteuropa und übergibt die Spenden zuverlässigen bekannten Kontaktleuten, welche die zügige Verteilung an die Bedürftigen gewährleisten. Auch diesmal ist der Transporter schnell voll bis obenhin, und auch der Anhänger wird eng beladen. Nicht nur in die Nachbarländer der Ukraine fliehen die Menschen.

Begrüßung auf Deutsch

Einige sind auch schon in der Herzogstadt angekommen. Vergangene Woche wurden die ersten Geflüchteten im Kleiderladen mit dem Nötigsten an Bekleidung ausgestattet. Zwei ukrainische Frauen und ein neunjähriger Junge seien mit nicht viel mehr, als sie am Leibe trugen, hier angekommen. Aufgenommen wurden sie erst einmal von einer Bekannten aus ihrer Heimat, die die drei in den Kleiderladen brachte. Dort bekamen sie Pullover, Jacken, Hosen, Socken. Auf Deutsch bedanken konnten sie sich noch nicht, aber die Dankbarkeit stand in ihren Gesichtern. „Was so eine Gabe in diesen Menschen für Emotionen auslöst, das hat mich zutiefst beeindruckt“, erinnert sich Lier gerührt. Beim ersten Besuch im Kleiderladen konnten die drei Geflüchteten sich nur über ihre Gastgeberin verständigen. Beim zweiten Mal begrüßten sie die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Kleiderladen schon auf Deutsch.

Bettwäsche und Handtücher

Die drei Flüchtlinge haben inzwischen eine Wohnung gefunden. Im Kleiderladen bekamen sie dafür Bettdecken, Bettwäsche und auch alles andere, was man im Haus braucht. Schon viele Spenden für Flüchtlinge aus der Ukraine sind im Kleiderladen abgegeben worden. Dafür bedankt sich Lier herzlich.

Sie erwartet aber noch viele weitere Hilfsbedürftige und bittet deshalb dringend um Kleidung für Männer, Frauen und Kinder, um Bettwäsche und Handtücher, Geschirr, sowie alles, was man im Haushalt so benötigt. „Helfen Sie uns dabei zu helfen“, sagt Lier. „Jede Gabe kommt einem Menschen zugute, der sie dringend braucht.“

Info:

Service

  • Ökumenischer Kleiderladen: Frühlingstraße 12, 92237 Sulzbach-Rosenberg
  • Anlieferung von Sachspenden: Mittwoch von 8 bis 10 Uhr, Samstag von 9 bis 11 Uhr
  • Einkaufszeiten: Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 11.30 Uhr

„Was so eine Gabe in diesen Menschen für Emotionen auslöst, das hat mich zutiefst beeindruckt.“

Christine Lier, Leiterin des Ökumenischen Kleiderladens

 
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