Sulzbach-Rosenberg
08.03.2020 - 16:53 Uhr

Paradies bedarf großer Anstrengungen

Der "Wohlfühltermin" sagt dem Generalsekretär sichtlich zu. Markus Blume notiert denn auch brav die Wünsche, die Landrat Richard Reisinger ihm mit auf den Weg in den Landtag gibt. Die CSU-Familie präsentiert sich geschlossen.

Die gesamte CSU-Prominenz der Region und viele Gäste füllten am Sonntag den Saal des Kettelerhauses beim Forum der Begegnung, um Markus Blume sprechen zu hören. Bild: Wolfgang Steinbacher
Die gesamte CSU-Prominenz der Region und viele Gäste füllten am Sonntag den Saal des Kettelerhauses beim Forum der Begegnung, um Markus Blume sprechen zu hören.

Das Forum der Begegnung im Kettelerhaus sah die Mandatsträger der Region vereint mit Mitgliedern, Gästen und Organisationsvertretern. "Das Wort 'Gemeinsam' macht Bayern aus", stellte Ortsvorsitzender Patrick Fröhlich voran, der die "kompetente und unaufgeregte Politik von Landrat Reisinger mit Maß und Mitte im Landkreis" lobte. Der Landrat selbst bat den Gast aus München, die Region nicht zu vergessen bei bestimmten Förderungen und Behördenansiedlungen und beim Bund darauf zu drängen, dass die Krankenhäuser in der Fläche erhalten bleiben können.

Generalsekretär Markus Blume sprach aktuelle politische Themen an, auch die Wirtschaftskrise. Bild: Wolfgang Steinbacher
Generalsekretär Markus Blume sprach aktuelle politische Themen an, auch die Wirtschaftskrise.

Landwirtschaft schätzen

CSU-Kreisvorsitzender Harald Schwartz kritisierte das Mobbing gegenüber Coronavirusträgern, die wie Aussätzige behandelt würden: "Gerade sie haben Anspruch auf Solidarität und Menschlichkeit!"

"Wir haben eine Gesellschaft, die alles toleriert, aber fast nichts mehr respektiert", stellte MdL Markus Blume eingangs fest. Auch nahm er die Landwirte in Schutz, die um die Herausforderungen der Zukunft wüssten, aber zu wenig Wertschätzung für ihre wertvolle Arbeit bekämen. "Jeder sollte zuerst vor seiner eigenen Tür kehren, bevor er andere an den Pranger stellt."

Krise im Anmarsch

Extrem dankbar sei er für die rund 40 000 Kandidaten, die für die CSU im Kommunalwahlkampf antreten. "Um aber Bayern als Paradies zu erhalten, müssen wir alle uns gewaltig anstrengen!" Dazu gehöre auch, sich radikal neuen Dingen zu öffnen, so wie es beispielsweise China bei der Künstlichen Intelligenz vormache. Völliges Unverständnis äußerte er hier für Bürgermeister, die in ihrer Gemeinde kein 5G-Netz haben wollten. "Das kann doch nicht unser Weg sein!"

Der Generalsekretär sah eine handfeste Wirtschaftskrise heraufziehen, die den sensiblen Mittelstand empfindlich treffe. Es gebe gerade jetzt jede Menge wichtigerer Dinge zu finanzieren als die von Finanzminister Scholz vorgeschlagene Entschuldung von Kommunen.

"Unserer Demokratie können wir nicht mehr sicher sein", spielte Blume auf das "Schmierentehater" in Thüringen an. "Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem politische Ränder regieren. Die AfD darf nicht den Unterschied machen."

Perfekt spielte das Bergknappenorchester beim Forum auf. Bild: Wolfgang Steinbacher
Perfekt spielte das Bergknappenorchester beim Forum auf.

Nicht gegen die Bürger

Blume schloss mit einem Appell, die Bürger menschlich zusammenzuführen, wie das die CSU in Bayern seit Jahrzehnten tue. Klimaschutz gehe nur mit, nicht gegen die Bevölkerung, und auch die Migrationskrise 2015 dürfe sich schon aus humanitären Gründen nicht wiederholen. Mit Bayern- und Nationalhymne, vom Bergknappenorchester unter Gerhard Böller zelebriert, klang das Forum aus.

Info:

Zitate

„Ein Bauernhof ist nun mal keine karitative Einrichtung: Hochwertige Lebensmittel müssen ihren Preis haben.“

„Unserem Landkreis geht es gut, wir haben Bratwürste in allen Größen.“

Landrat Richard Reisinger

„Die CSU hat nach wie vor ein klares Wertegerüst, das weiß Markus Blume im Steuerhaus der Partei am besten.“

Kreisvorsitzender Harald Schwartz

„Ihr habt hier in Amberg-Sulzbach ein Prachtexemplar von einem Landrat. Und er schaut auch auf den Plakaten aus wie in echt.“

„Die, die als erste für die Bienen unterschrieben haben wie bei uns in den Münchner Vororten, die haben selbst die Steingärten rund ums Haus.“

„Ich kenne kein Land, das so selbstzerstörerisch mit seiner Autoindustrie umgegangen ist wie das unsere. Das gleicht schon einem Feldzug gegen das Auto – und damit auch gegen den ländlichen Raum.“

„Dass wir durch staatliche Entschuldung der Kommunen in Nordrhein-Westfalen den Schlendrian dort fördern, das passt nicht in unsere Zeit.“

CSU-Generalsekretär Markus Blume

 
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