Würden genügend Gäste kommen? Diese Frage trieb die Sulzbach-Rosenberger Georgspfadfinder kurz vor ihrer Kirwa um. Der Wetterbericht hatte für das vergangene Wochenende, 18./19. Juni, die bislang größte Hitzewelle des Jahres vorhergesagt – und so ist es dann auch gekommen. Bis zu 37 Grad meldete das Thermometer auf der Festfläche hinter dem Sulzbacher Josefshaus. Mancher mag es da vorgezogen haben, sich lieber im Schwimmbad oder einem See abzukühlen. Und mit dem Amberger Altstadtfest und der Illschwanger Kirwa gab es noch dazu einige Konkurrenz-Veranstaltungen.
Doch für die Pfadfinder von GSG und DPSG, die eine Woche lang die Kirwa vorbereitet hatten, gab es trotzdem keine Enttäuschung: Die Fans der Heimkirwa haben sie nicht im Stich gelassen. Zwar blieben an den beiden Fest-Nachmittagen am Samstag und Sonntag bei der größten Hitze sehr viele Tische unbesetzt, in den Abendstunden jedoch strömten die Gäste zahlreich herbei, und sie blieben bis lange in die Sommernacht hinein sitzen.
Schweiß unter der Tracht
Mit den "Allrounds" am Samstag sowie den "Spitzboum" und "In oiner Dur" am Sonntag sorgten gleich drei Bands mit Live-Musik für Stimmung unter dem Publikum. Am Sonntagnachmittag schaute eine Abordnung vom Trachtenverein Stamm vorbei. Sie kamen gerade vom Trachtenfest in Bruck und legten vor der Bühne einige flotte Tänze hin. In voller Montur der Oberpfälzer Volkstracht lief manchen Männern wegen der Sommerhitze teils das Wasser unter dem Hut hervor, und auch die Frauen kamen mit Rock und Schürze ordentlich ins Schwitzen. Doch die Stimmung war bestens, die Tänze routiniert wie eh und je – und es wartete lauter Applaus und ein kühles Bier auf die Stamm-Mitglieder.
Die jungen Pfadfinder der Leiterrunde stellten auf der Kirwa die Bedienungen, halfen am Ausschank, bei der Kinderbetreuung oder in der Spülbude. Die Älteren von der GSG wiederum kümmerten sich um die kulinarische Versorgung: Gegrillte Makrelen, sauere und gebratene Würste mit Zwiebeln oder Kraut, Kuchen und Torten, Käse, gebrannte Mandeln – es fehlte an nichts.
120 Schweine-Portionen
Kulinarischer Höhepunkt waren die zwei Säue am Spieß. Das GSG-Helferteam um Peter Zimmermann und Gerd Geismann schürte bereits in der Nacht auf Sonntag um drei Uhr den Grill an. Neun Stunden später standen die hungrigen Besucher Schlange, um eine Portion von dem zarten Fleisch mit knuspriger Haut und Knödel abzubekommen. Sogar Gäste aus Holland und den USA waren unter den Genießern. So wurden rund 120 Portionen verkauft, gibt Kirwa-Organisator Florian Schwager gegenüber Oberpfalz-Medien zufrieden Auskunft. Das Geld komme direkt der DPSG-Jugendarbeit in der Stadt zugute.
Obwohl der Kühlwagen mit den Getränken prall gefüllt war, musste Braumeister Armin Ertel drei Mal für spontane Nachlieferungen anrücken. Wegen der großen Hitze griffen die Gäste besonders bei Wasser zu – die Lagerbestände waren schnell erschöpft. Auch Radler ging besonders viel über den Tresen, da es bei über 30 Grad wohl verträglicher war. Erst in den kühleren Abendstunden bildeten sich Menschentrauben rund um die Bar und den Pilsstand.
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