Ein im westlichen Landkreis verunglückter VW Tiguan war der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg am 7. Februar gemeldet worden. Das sah zunächst nach Routine aus: hinfahren und Unfall aufnehmen. Daraus entwickelte sich aber ein kleiner Kriminalfall, der schließlich sowohl die Kripo in Amberg als auch die Kripo in Nürnberg beschäftigte.
Eine Wohnung als Anhaltspunkt
Am Unfallort nämlich stellten die Sulzbach-Rosenberger Polizisten schnell fest, dass die Kennzeichen des VW Tiguan gefälscht waren und das Fahrzeug in Nürnberg gestohlen worden war. Nach diesem Auto hatte die Kripo in Nürnberg bereits seit Ende Januar gefahndet. Vom Fahrer fehlte jede Spur, nach intensiven Recherchen und Zeugenbefragungen ergab sich jedoch ein Anhaltspunkt: eine Wohnung, bei der der verunglückte Tiguan mehrmals gesehen worden war.
Vom Amtsgericht Amberg besorgte sich die Polizei einen Durchsuchungsbeschluss für diese Wohnung und nahm zwei Tatverdächtige, 23 und 19 Jahre alt, vorläufig fest. In der Wohnung hielt sich außerdem eine Jugendliche auf, die seit längerem aus einem Wohnheim in Nürnberg vermisst wurde. Die Beamten nahmen das Mädchen in Obhut und übergaben es dem Jugendamt zur weiteren Betreuung. In der Wohnung entdeckten die Polizisten zudem Drogen.
Verdacht des Tankbetrugs
Die Ermittlungsbehörden werfen den beiden Beschuldigten vor, ohne Fahrerlaubnis mit dem gestohlenen Auto gefahren zu sein. Außerdem steht noch ein Tankbetrug im nördlichen Landkreis im Raum. Und das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. "Das Anfertigen der gefälschten Kennzeichen und das Anbringen dieser Kennzeichen an dem VW Tiguan stellen jeweils gesonderte Vergehen im Bereich der Urkundenfälschung dar", heißt es im Pressebericht der Sulzbach-Rosenberger Polizei. Die Straftaten in Zusammenhang mit den Drogen seien ein Fall für die Kripo in Amberg. Denn: "Die Abgabe von Drogen an Minderjährige von Personen über 21 Jahren stellt strafrechtlich ein Verbrechen dar."
Für die Staatsanwaltschaft Nürnberg lagen keine zwingenden Haftgründe für die beiden Tatverdächtigen vor, so dass die beiden Burschen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.













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