Sulzbach-Rosenberg
11.04.2025 - 14:28 Uhr

Regina Koller: seit 35 Jahren Lehrerin an der Berufsfachschule für Pflege in Sulzbach-Rosenberg

35 Jahre Engagement für die Pflegeausbildung: Regina Koller, Lehrerin an der Caritas-Berufsfachschule für Pflege in Sulzbach-Rosenberg, feierte ihr Dienstjubiläum.

Regina Koller, Diplom-Psychologin und Pionierin der Gerontologie im pflegerischen Unterricht, feierte kürzlich ihr 35-jähriges Dienstjubiläum an der Caritas-Berufsfachschule für Pflege in Sulzbach-Rosenberg. Seit dem Frühjahr 1990 prägt sie mit Fachwissen, Empathie und unermüdlichem Engagement die Ausbildung von Pflegekräften in der Region.

Was einst eher zufällig begann, entwickelte sich zu einer lebensprägenden Berufung. „Ich wusste nach dem Abitur genau, was ich nicht werden wollte: Lehrerin“, erinnert sich Koller. „Und jetzt unterrichte ich seit 35 Jahren – und habe es nie bereut.“ Ihr Fachgebiet umfasst Gerontologie, Kommunikation und psychosoziale Betreuung alter Menschen. Ihr Anliegen ist es, Pflege auf Augenhöhe zu vermitteln.

„Altern beginnt nicht erst mit 65, sondern mit der Geburt“

Die Auseinandersetzung mit dem Alter begann für Regina Koller schon früh. Ihre beiden Großmütter wurden über 90 Jahre alt – Erfahrungen, die ihren Zugang zum Thema Altern maßgeblich beeinflusst haben. „Altern beginnt nicht erst mit 65, sondern mit der Geburt. Es ist ein lebenslanger Prozess“, sagt sie. Diese Sichtweise prägt ihren Unterricht bis heute und gibt den Schülern einen tiefen Einblick in das Leben im Alter.

Für Koller ist Altenpflege mehr als ein Beruf: „Man begleitet Menschen durch den letzten Abschnitt ihres Lebens. Das ist eine unglaublich erfüllende Aufgabe.“ Besonders am Herzen liegt ihr die Fähigkeit zur Empathie – dem anderen zuhören, ohne zu schnell zu urteilen. Gerade im Umgang mit demenziell veränderten Menschen braucht es Geduld, Kreativität und ein gutes Gespür. „Viele unserer Schüler haben ein erstaunliches Händchen für Menschen mit Demenz – viel mehr, als sie sich selbst zutrauen.“

Wandel und Herausforderung

In den 35 Jahren hat sich viel verändert. Die Anforderungen wachsen; der demografische Wandel und der Fachkräftemangel erhöhen den Druck auf die Branche. Die generalistische Pflegeausbildung bringt neue Chancen, aber auch Unsicherheiten. „Ich bin eine Verfechterin der spezialisierten Altenpflege. Sie versteckt sich zu sehr hinter der Krankenpflege.“ Die größte Herausforderung sieht sie darin, geeignete Auszubildende und Fachkräfte zu gewinnen – und gleichzeitig neue Wohn- und Betreuungskonzepte zu entwickeln. „Wir müssen Pflege neu denken – kreativer, flexibler, gemeinschaftlicher.“

Ein Leben im Gleichgewicht

Neben ihrer Arbeit findet Regina Koller Ausgleich in der Natur. Ihr Zuhause liegt idyllisch an einem Weiher – ein kleines Biotop mit Fischzucht, Schilf und Enten. Ihre Katze und ihre Leidenschaft für Krimis – besonders aus Schweden und Australien – sorgen für Ruhe und Inspiration.

Im August 2026 wird Regina Koller in den Ruhestand gehen. Bis dahin möchte sie vor allem eines: die verbleibende Zeit genießen – im Klassenzimmer mit ihren Schülerinnen und Schülern sowie im Dienste einer Aufgabe, die sie nie losgelassen hat.

 
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