Den Auftakt des großen Faschingskonzerts der Städtischen Sing- und Musikschule in der Aula der Krötensee-Mittelschule macht traditionell das Jugendorchester. Heuer ging es mit Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik los. Die jungen Musiker überzeugten mit feierlichem Streicherklang, sicherem Rhythmus und sauberer Intonation.
Breites Spektrum
Carlos Gardels Tango "Por una cabeza" dirigierte Orchesterleiter Richard Hubert mit großen Bewegungen, Orchester und Solo-Akkordeon folgten genau. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Steffen Weber genossen die Zuhörer einen bunten Reigen von heiteren Darbietungen, die das ganze Spektrum der musikalischen Arbeit an der SMS präsentierten.
Das Querflötenensemble erfreute mit coolen Jazz- und Bluesstücken, wobei der Soloauftritt von Sebastian Schürfeld mit "Blues Box" ein absoluter Höhepunkt war. Man mochte es kaum glauben, was für Klänge er mit Mund und Flöte hervorzaubern konnte. Die "Minis" erfreuten mit einer tollen Urwald-Choreographie, der Chor der Jahnschule mit sauberem Chorgesang und präzisem Hand-Clap.
Dass man mit Schlagwerk nicht nur Lärm machen kann, sondern auch Klang, bewiesen die Perkussionisten bei "Rockin' high" des Sulzbach-Rosenberger Komponisten Eckhard Kopetzki. Interessant war, wie die Cajonisten der "Rappelkiste" den Klang ihrer Instrumente durch Änderung der Sitzhaltung variieren konnten. Der distinguierte Klang des Cello-Ensembles und die rhythmischen Feinheiten ihres Stücks "Black Bottom" gingen leider durch den erheblichen Lärmpegel im hinteren Teil des Saals teilweise verloren - schade, aber ein ewiges Problem, nicht nur in der Krötensee-Schule.
Berühmtes Riff
Jedes Jahr ein fester Programmpunkt ist das integrierte Ensemble, das mit sehr engagiertem, taktgenauem Schlagzeug und dem berühmtesten Gitarren-Riff aller Zeiten "Smoke on the Water" von Deep Purple zum Besten gab. Ein Riesenspaß war "Des passt mir so" auf die Melodie von Luis Fonsis "Despacito", vorgetragen vom Vokalensemble. Und auch bei der Sulzbacher Hofmusik blieb kein Auge trocken, als "Special Guest" Schulleiter Steffen Weber das "Schincken-Brot" sang. Die Melodie kam den Zuhörern verdächtig bekannt vor, so dass sie den Refrain schließlich mitsangen.
Eine Fortsetzung von Mozart mit anderen Mitteln präsentierte das Projektorchester in Form der "Kleinen Lachmusik". Dutzende von populären Melodien wurden hier auf allerhöchstem musikalischen Niveau verwurstet - ein Riesenspaß. Mit "The Typewriter" von Leroy Anderson präsentierte das Jugendorchester zum Schluss einen Klassiker des musikalischen Humors. Für diesen Zweck hatte man extra eine museale mechanische Büroschreibmaschine beschafft, die von einem jungen Panzerknacker taktgenau bedient wurde.
Die Moderation hatte die "Musical Company" der SMS übernommen. Die witzigen, aufs Programm abgestimmten Moderationen waren leider nur teilweise zu verstehen, weil die Mikrophone nicht optimal verstärkt waren. Weber bedankte sich bei allen Mitwirkenden, ihren Lehrern und Eltern. Mit Leslie Searles Tango "Evening Shadows" verabschiedete das Jugendorchester die Zuhörer des gelungenen Abends.
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