Sulzbach-Rosenberg
02.01.2024 - 13:37 Uhr

Rosenberger Krippenweg lässt sich noch bis zum Dreikönigstag begehen

Ganz schön viel zu verdauen nach Festtagsbraten und Familientreffen – wie wär’s da zur Abwechslung mit einem Spaziergang über den Rosenberger Krippenweg? Noch bis zum 6. Januar kann man hier Krippenbaukunst an 36 Stationen bestaunen.

Mag der Besuch des Rosenberger Krippenwegs in den vergangenen Tagen, vor allem an den Weihnachtsfeiertagen selbst, unter dem unwirtlichen Dauerregen etwas gelitten haben, so geht die Zahl der Krippenwegsbesucher dennoch bereits wieder in die Hunderte. Vor allem in Gruppen, oft mit Kind und Kegel, waren sie seit dem ersten Adventswochenende unterwegs auf dem Rundweg im Ortskern von Rosenberg.

Jetzt geht es in den Endspurt, und wer es bisher versäumt hat, sollte diesen Termin schnellstens auf seinen Kalender setzen. Es lohnt sich nämlich doppelt: Man kann sich freuen an den sehr unterschiedlichen Darstellungen des Geschehens von Bethlehem, und man tut dank Bewegung in frischer Luft auch noch was für seine Gesundheit. Das Ganze auch noch gratis, wohlgemerkt.

Auch Bergbau taucht auf

Von den lebensgroßen Figuren-Gruppen in Stahl, der Heiligen Familie in oberpfälzischer Tracht oder der Krippen-Szene in luftiger Höhe auf dem Nebengebäude des ehemaligen Gasthofs „Zur Waage“ über Krippenszenen in alpenländischem Flair oder orientalischem Zauber bis hin zu einem nachempfundenen Bergbaustollen mit einer Figur der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, ist für jede Menge Abwechslung gesorgt. Man kann jetzt zu Recht fragen, was der Bergbau und St. Barbara mit der Geburt im Stall von Bethlehem zu tun haben. Aber die Organisatoren des Krippenwegs wollten es sich nicht nehmen lassen, diese Hommage an die Jahrhunderte alte Knappentradition im Raum Sulzbach-Rosenberg in die insgesamt sehr eindrucksvolle Krippen-Schau aufzunehmen.

Besonders erfreulich und eine echte Bereicherung: Viele der Krippen-Szenen sind versehen mit einem ausführlichen Info-Text, der Wissenswertes über Stil und verwendete Werkstoffe, über die Entstehungsgeschichte einzelner Krippen oder andere interessante Details liefert. Richard Beer hat sich federführend dieser dokumentarischen Begleitung der Krippen angenommen und will diese in den Folgejahren noch komplettieren.

Lorenz Hägler weckt Begeisterung

Auf diese Weise erfahren Besucher des Krippenwegs beispielsweise auch, warum gerade in Rosenberg in mehr als 100 Familien die Weihnachtskrippe seit Jahrzehnten einen besonderen Stellenwert genießt. Es war nämlich der in der Pfarrei Herz Jesu unvergessene Seelsorger Lorenz Hägler, der gezielt seine teils bis zu 100 Buben zählende Ministranten-Schar mit seiner Krippenbegeisterung infizierte. Jedes Jahr zu Weihnachten schenkte er jedem seiner Messdiener eine wertvolle handgeschnitzte Krippenfigur, und so kam im Lauf der Jahre das ganze hochheilige Ensemble zusammen: Von der Heiligen Familie über Ochs und Esel, die anbetenden Hirten samt Schafen und Hütehund bis hin zu den drei Königen in ihrer ganzen exotischen Pracht.

Und wer jetzt noch wissen will, wie es aussieht, wenn diese ganze bethlehemitische Schar in einem Nähkästchen landet, der braucht nur seine Augen aufzumachen beim Rundgang über den Rosenberger Krippenweg. Mehr wird nicht verraten. Es soll ja spannend bleiben.

 
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