Eine 76-jährige Sulzbach-Rosenbergerin ist am Mittwoch, 6. September, Opfer von Trickbetrügern geworden. Wie die Polizei berichtet, wirkten die Täter mit einem Schockanruf auf die Frau ein und veranlassten sie so zu einer Geldübergabe. Bereits am späten Nachmittag des Tages sollen die bislang Unbekannten mehrmals telefonischen Kontakt zu der Dame aufgenommen haben. Sie gaben sich als Vertreter der Staatsanwalt aus und konfrontierten die Seniorin mit der Nachricht, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Damit die Tochter nicht in Haft müsse, sei eine hohe Kaution zu hinterlegen, so die Täter.
Letztlich bewegten die Betrüger die 76-Jährige dazu, am Mittwochabend gegen 22 Uhr einen fünfstelligen Bargeldbetrag zu übergeben. Verpackt in eine handliche weiße Kühltasche, die ein schwarzes Kuh-Motiv zeigt, überreichte die Seniorin das Geld an eine angekündigte Abholerin. Die Geldübergabe an die Unbekannte fand in der Hofgartenstraße unweit der sogenannten Meister-Kreuzung statt.
Die Seniorin beschreibt die Abholerin als etwa 20- bis 30-jährige Frau mit schulterlangen, schwarzen Haaren und schwarzer Oberbekleidung. Nach der Geldübergabe verschwand die Abholerin fußläufig über die Hofgartenstraße in stadtauswärtiger Richtung.
Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat die Bearbeitung dieses Falles von Callcenter-Betrug übernommen und bittet mögliche Zeugen der Geldübergabe, sich unter der Telefonnummer 09621/8900 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
Nicht zuletzt aus diesem aktuellen Anlass gibt die Polizei folgende Tipps:
- Vergewissern Sie sich durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie dort anrufen, vergewissern Sie sich unbedingt, dass die vorherige Telefonverbindung mit dem Anrufer definitiv getrennt (aufgelegt) ist oder nutzen Sie ein anderes Telefon für Ihre Rückfrage bei der Polizeidienststelle.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie im Zweifel einfach auf.
- Sprechen Sie immer mit nahestehenden Personen oder Familienangehörigen über ungewöhnliche Telefonanrufe.
- Gehen Sie nicht ans Telefon, wenn die Nummer unterdrückt oder Ihnen nicht bekannt ist. Lassen Sie den Anrufenden lieber auf Ihren Anrufbeantworter sprechen.
- Machen Sie am Telefon nie Angaben über finanzielle Verhältnisse.
- Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals telefonisch um die Aushändigung von Bargeldbeträgen oder Wertsachen bitten.
- Die Übergabe eines Vermögensbetrages oder einer angeblichen „Kaution“ schützt keinesfalls vor Strafverfolgung, noch ist eine ärztliche Behandlung von einer vorherigen Geldzahlung abhängig.
- Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
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