SPD fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Sulzbach-Rosenberg
19.07.2021 - 18:42 Uhr
Im Namen der Landkreis-SPD fordern (von links) Reinhold Strobl, Brigitte Bachmann,, Winfried Franz, Michael Rischke und Richard Gaßner die flächendeckende Einführung von Pflegestützpunkten zur Beratung pflegender Angehöriger.

Wenn ein Angehöriger überraschend zum Pflegefall wird, herrscht in den betroffenen Familien meistens erst einmal Ratlosigkeit. Der frühere Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl (SPD) fordert in einer Pressemitteilung die flächendeckende Einrichtung von sogenannten Pflegestützpunkten, in denen sich Betroffene Hilfe holen können.

Pflegende Angehörige wollten es ihren Lieben ermöglichen, so lange als möglich in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld zu bleiben. Zu ihrer Unterstützung bedürfe es eines umfassenden Beratungs- und Hilfsangebots, wie es bereits 2009 angekündigt worden sei. Daran dürfe nicht gespart werden.

Wenn die Betroffenen eine vollstationäre Pflege nicht aus eigenen Mitteln finanzieren könnten, müssten in Bayern die Bezirke als überörtlicher Sozialleistungsträger einspringen. Aktuellen Studien nach entlasteten die mehr als 1,3 Millionen pflegenden Angehörigen, die etwa 1,7 Millionen Menschen zu Hause versorgen, den Sozialstaat daher um einen Milliardenbetrag. Oft fühlten sie sich aber allein gelassen. Die schwierige Aufgabe und die häufige Unwissenheit ließen Frustration aufkommen.

Daher plädiert die Landkreis-SPD für neutrale, kostenlose und von den Pflegekassen unabhängige Beratungsstellen. Solche gibt es in Bayern bereits, zum Beispiel in Bad Kissingen, Coburg, Eichstätt, Günzburg, Haßfurt, Kitzingen, Neuburg an der Donau, Nürnberg, Bad Neustadt an der Saale, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen. Sie unterstützten Betroffene rund um das Thema Pflege unabhängig von der Kassenzugehörigkeit.

Seit 1. Januar 2021 gibt es eine staatliche Regelförderung für neue Pflegestützpunkte. Die Förderpauschale beträgt für eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft jährlich bis zu 20 000 Euro. Bei einer räumlichen Anbindung an eine Fachstelle für pflegende Angehörige erhöht sich die Förderpauschale für insgesamt maximal drei Jahre um jährlich bis zu 3 000 Euro.

 
 

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