Bürgermeister Michael Göth machte sich ein Bild von der Sanierung der Spitalkirche, die etwa eine Million Euro kosten wird und 2021 fertig sein soll. Architekt Martin Kunert informierte ihn vor Ort: "Damit ist nach der sehr schwierigen Dachsanierung im Jahr 2019 (hier hatten wir mit einer sehr starken Schadstoffbelastung im Holz der Dachkonstruktion zu kämpfen) der 2. Bauabschnitt im Zeit und Kostenrahmen abgeschlossen."
In einer Befunduntersuchung durch einen Kirchenmaler und Restaurator bereits im Jahr 2011 wurde unter der Zementputzschicht aus den Jahren 1965- 1971 ein ,,ockerfarbener, historischer Putz" in einzelnen Restflächen entdeckt. Diese Befundung bilde die Grundlage für das heutige "neue alte" Erscheinungsbild der Spitalkirche St. Elisabeth. "Der neue Putzaufbau und Anstrich wurde in enger Zusammenarbeit mit den Werkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und dem zuständigen Referenten Mikisch ausgearbeitet", berichtete der Architekt. Hier zeichnete als ausführende Firma Form & Farbe Ehmann aus Fürth verantwortlich.
Kunert erläuterte dem Gast auch die Methodik: In einer Höhe von bis zu zwei Metern wurde der Sockelputz mit extremen Salzbelastungen komplett entfernt und durch ein sogenanntes Sanierputzsystem mehrschichtig neu aufgebaut. Dieser Putzaufbau erforderte sehr lange Trocknungszeiten. Die Fassadenflächen wurden bis zu einer Stärke von ca. acht bis zehn Millimeter bis zu einer tragenden Putzschicht abgefräst. Dann trug man ein neues Kalkputzsystem mit einer sog. Armierungslage auf und direkt im Anschluss einen freskalen Kalkanstrich (naß in naß).
In den nächsten Wochen werden die Pflaster- und Grünflächen an den Umfassungswänden ergänzt. Der nächste und letzte Bauabschnitt, die Innenraumsanierung hat bereits mit dem Abtransport der Orgel nach Ostheim an der Rhön begonnen. Hier ist die sehr wertvolle Hößler-Orgel aus dem Jahr 1743 eingelagert und wartet auf die fachgerechte Sanierung durch einen erfahrenen Orgelbauer.
Ab November beginnt die Sanierung der Raumschale im Innenraum der Kirche. Decken und Wandputze werden überarbeitet und neu gefasst. Dazu wird der Innenraum mit einem Raumgerüst bestückt, um an den Decken arbeiten zu können. Parallel dazu wird die sogenannte Liturgische Ausstattung restauriert: barocker Hochaltar mit der Darstellung des Brotwunders der HI. Elisabeth von C.D. Asam, die Pieta, eine Holzskulptur aus der Gotik stammend (um 1500), Chor- und Laiengestühl.
Für das Jahr 2021 seien folgende Leistungen geplant und sollten dann bis zum Jahresende ausgeführt werden: Einbau der neuen Empore und der neuen Treppe zur Empore, Elektroinstallation mit neuer Beleuchtung Wiedereinbau der Hößler-Orgel. Die Fertigstellung 1st für November 2021 vorgesehen. Damit wird die ursprünglich geplante Bauzeit von vier Jahren eingehalten. Die lange Bauzeit ergebe sich durch die stufenweise Finanzierung durch die Stadt. Die Mittel dazu wurden auf vier Jahre im Haushalt eingestellt.
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Hintergrund
Zusätzliche Maßnahmen an der Fassade der Spitalkirche waren: Sanierung und Reparatur der Kirchenfenster mit Echtantikglas, Reinigung der Kirchenfenster, neue Fensterbleche aus Kupfer an allen Fenstern, neue Holzfenster in den Giebelflächen und der Sakristei, neues Zifferblatt, Neufassung des verwitterten Wappens und neue Treppenfundament für die spätere Belegung mit Natursteinplatten aus Einkornbeton.
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