Zum 200. Mal jährt sich am Donnerstag, 9. Juni, ein für die Stadt Sulzbach einschneidendes und tragisches Ereignis: In der Nacht vom 9. zum 10. Juni 1822 tobte ein verheerendes Feuer, das den südlichen Teil der heutigen Altstadt weitgehend vernichtete oder schwer beschädigte. Dem Stadtbrand von damals widmet das Stadtmuseum, Neustadt 14 - 16, eine Sonderausstellung, die am Donnerstag, 9. Juni, um 19.30 Uhr erstmals zu sehen sein wird.
Nach einem Grußwort von Bürgermeister Michael Göth und Erläuterungen der wissenschaftlichen Museumsleiterin Edith Zimmermann führt Eckhardt Walter in das Ausstellungsthema ein. Holger Herrmann begleitet die Vorträge musikalisch. Die Sonderausstellung läuft bis Montag, 3. Oktober.
"Von einem Feuerwerk östlich vor den Toren der Stadt hatte starker Ostwind eine Rakete in die Stadt getragen und die von einer längeren Dürreperiode ausgetrockneten Holzdächer im Bühlviertel sofort in Brand gesteckt. Das Feuer traf Sulzbach in einer wirtschaftlich schweren Lage", schildert das Stadtmuseum in einer Pressemitteilung die Situation im Jahr 1822. Um die größte Not zu lindern, organisierte der junge evangelische Stadtprediger Georg Christoph Gack eine große Hilfsaktion. Bayernweit verschickte er Bittbriefe, die der Drucker und Verleger Johann Esaias von Seidel kostenlos in 80.000 Exemplaren vervielfältigt hatte.
Der Stadtbrand 1822 hat Sulzbach von Grund auf verändert. Bis zu jener Katastrophe bot die Residenzstadt noch ein mittelalterlich geprägtes Bild. Beim Wiederaufbau nutzten die Verantwortlichen die Gelegenheit, die Verhältnisse zu "bereinigen". Straßen wurden begradigt und verbreitert, die Stadel an den Stadtrand ausgelagert. 1835 wies der Landrichter die Stadt an, eine neue Feuerordnung auszuarbeiten. Um für Notfälle besser vorbereitet zu sein, gründeten sich schließlich die Feuerwehren in Sulzbach (1867) und Rosenberg (1873).
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