Aus einem Grabmal ist ein Denkmal geworden: Ein gewaltiger Grabstein hat seinen Platz im Museumsgarten gefunden. Er erinnert an Dr. Richard Pfeiffer, der als Sammler alter Dinge den Grundstein für das heutige Sulzbach-Rosenberger Stadtmuseum gelegt hat.
Richard Pfeiffer (1867 - 1943) übernahm 1895 die Stelle des evangelischen Stadtpredigers von Sulzbach. Er gründete einen "Verschönerungsverein für die Stadt und das Umland", sammelte alte Dinge und plante ein Heimatmuseum. Es eröffnete 1907 im historischen Rathaus seine Pforten und avancierte zum Vorläufer des heutigen Stadtmuseums.
"Richard Pfeiffer hat also für die Stadt eine besondere Bedeutung, speziell für unser Museum", erklärt Museumsleiterin Edith Zimmermann den Transfer seines Grabsteines nach Sulzbach-Rosenberg. Pfeiffers Grab befand sich in Neustadt/Aisch und wurde von seinen Urenkelinnen im August 2020 aufgelöst. Der Familiengrabstein sollte entsorgt werden. Gertrud Vogt, der Enkelin des Verstorbenen, und ihrem Mann Gerhard war allerdings sehr an seinem Erhalt gelegen, weshalb sie das Museum seiner ehemaligen Wirkungsstätte informierten.
Edith Zimmermann verhandelte daraufhin mit Waltraud und Friederike Pfeiffer, den Urenkelinnen. Sie erklärten sich bereit, den Grabstein dem Stadtmuseum zu schenken. "Nun steht er in unserem Museumsgarten", freut sich Zimmermann, "aus dem Grabmal ist ein Denkmal geworden."
Eineinhalb Tonnen wiegt der Granitstein mit dem aufgesetzten Kreuz. Sein Transport war Schwerstarbeit. Die Museumschefin dankt allen, die dabei mitgeholfen haben: dem Städtischen Bauhof, der Steinmetzfirma Grimm aus Neustadt/Aisch für die Zwischenlagerung und ganz besonders auch der Firma Grabsteine Weiß in Rosenberg, die dem Stadtmuseum keine Rechnung schickte. 350 Euro wären eigentlich fällig gewesen.
Ein Teil der Transportkosten trug die Familie Pfeiffer. Sie stellte dem Museum darüber hinaus weitere Gegenstände aus dem Nachlass Richard Pfeiffers zur Verfügung. Dazu gehören ein Gemälde und ein Klavier, auf dem der Museumsgründer noch gespielt haben soll.
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