Es passierte am 24. März 2018: Aus einem mit Efeu dicht bewachsenen Felsbereich an der Straße Am Spittlberg gegenüber der Bahnstrecke fielen Trümmer auf die Fahrbahn herunter. Wegen dieses unvorhersehbaren Felsabgangs setzte die Stadt damals eine sogenannte "Nachberäumung" (Beseitigung der lockeren Stellen) mit anschließender Begutachtung der Schadstelle und der umgebenden Felsbereiche an. Dabei stellten die Experten im Bereich des Efeus "flächige lnstabilitäten" des Gesteinsverbandes fest. Und sie warnten: Dort könne es zu weiteren Ablösungen und Abstürzen kommen.
Stellenweise war die Felsoberfläche bereits stark gelockert, auch der Verwitterungsprozess des Absandens war zu beobachten. Als maßgebliche Ursachen nennt Projektleiter Roland Greipel vom städtischen Bauamt dauerhafte Einwirkungen durch Verwitterung und Durchwurzelung der Felsoberfläche. "Dadurch werden Wasserwege erzeugt oder erweitert und Erosionsprozesse durch Wurzeldruck, Frostsprengung und Verwitterung begünstigt."
Rund 200 Quadratmeter
Wie war die Situation zu beurteilen? Aufgrund der Lage sei eine Minderung der Gefährdung alleine durch Beräumung nicht mehr zu verwirklichen. Weil die Stelle unmittelbar an der befahrenen Straße liegt, hat die Stadt jetzt zu technischen Sicherungsmaßnahmen gegriffen. "Als wirksamen und dauerhaft stabilen Schutz vor weiteren Erosionsschäden ist die Stabilisierung der Böschungsoberfläche durch eine Übernetzung mit Systemverankerung vorgesehen", erklärt der Experte. Stellenweise werde sogar eine Erosionsschutzmatte hinterlegt, damit kein Feinmaterial wie Humus herausrieselt. Die Sicherung erfolge im stark aufgelockerten Bereich der ehemaligen Efeufläche. Nach derzeitiger Einschätzung seien dies etwa 200 Quadratmeter. 74 jeweils drei Meter lange Stahlanker sind in der Felswand versenkt und vergossen, sie werden das schwere Netz halten.
Beräumen hilft nicht mehr
Die restlichen bereits abgeklopften Flächen wiesen nach augenscheinlicher Beurteilung eine bessere Felsqualität auf, also einen kompakten Gesteinsverband. Deswegen sei eine aufwendige technische Sicherung hier zunächst nicht erforderlich. Auf eines aber weisen die Experten unmissverständlich hin: Die Wirksamkeit einer "Beräumung" quasi als Felspflege sei aufgrund fortlaufender Verwitterungsprozesse zeitlich begrenzt. Am Spittlberg könne man von einem Instandhaltungszyklus von fünf bis zehn Jahren ausgehen. "Durch die aktuell laufende Sicherung soll die Gefährdung aber nun dauerhaft beseitigt werden."
Hintergrund
Die Firma Schönberger aus Zenting führt diese Felssicherungsarbeiten durch. Die Baukosten liegen bei rund 50 000 Euro. Die Planung der Sicherungsmaßnahmen wurde von der Dr.-Spang-Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Geologie und Umwelttechnik mbH aus Nürnberg im Auftrag der Stadt Sulzbach-Rosenberg erarbeitet. Die fachtechnische Bauüberwachung wird durch den Auftraggeber gestellt. Die Projektleitung erfolgt durch Roland Greipel vom Stadtbauamt.














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