Sulzbach-Rosenberg
21.07.2022 - 13:47 Uhr

Sulzbach-Rosenberger Polizei legt Serientankbetrüger das Handwerk

Seit Jahren wird nach ihm gesucht. Seine Betrugsmasche wendete er mindestens 27 Mal an. Nun ist damit Schluss: Die Polizei hat durch internationale Zusammenarbeit einen Tankbetrüger gefasst – er hatte raffinierte Tricks.

Mindestens 27 Mal hat ein Krimineller getankt und nicht bezahlt. Diesen Betrug verschleierte er mit gestohlenen Kennzeichen. Nun hat ihn die Polizei trotzdem überführt. Symbolbild: Sven Hoppe
Mindestens 27 Mal hat ein Krimineller getankt und nicht bezahlt. Diesen Betrug verschleierte er mit gestohlenen Kennzeichen. Nun hat ihn die Polizei trotzdem überführt.

Der Sulzbach-Rosenberger Polizei ist es in Zusammenarbeit mit Dienststellen in Weiden, Schwandorf und tschechischen Kollegen gelungen, einen seit 2016 gesuchten Serientankbetrüger zu fassen. Dem 65-Jährigen werden mindestens 27 Fälle von Tankbetrug zur Last gelegt. Doch es ist wahrscheinlich, dass noch weitere Straftaten hinzukommen. Die Ermittlungen sind nämlich noch lange nicht abgeschlossen.

Laut Pressebericht der Polizei klickten bei dem Arbeitslosen am Mittwoch, 20. Juli, die Handschellen. Zivilbeamte der Weidener und der Sulzbach-Rosenberger Polizei hätten ihn in Weiden festgenommen. Seit sechs Jahre habe der Mann nicht nur die Sulzbach-Rosenberger Inspektion, sondern auch die Beamten in Mittelfranken und darüber hinaus beschäftigt. Der Kriminelle arbeitete bei seinen Taten mit mehreren gestohlenen Kennzeichen. Immer kurz vor dem Tanken brachte er unterschiedliche Nummernschilder an seinem Auto an, kurz darauf entfernte er sie wieder. "Dies gestaltete die Ermittlungen schwierig, da lediglich vorhandene Videoaufzeichnungen der betroffenen Tankstellen den Täter, sowie das Fahrzeug mit entwendeten Kennzeichen zeigten", gibt Polizeihauptkommissar Norbert Groß bekannt.

Betrug spät angezeigt

Die Ermittlungen seien zusätzlich dadurch erschwert worden, dass viele der Betrugsvorfälle erst zeitversetzt angezeigt wurden. Bei den Taten habe der Täter fast ausnahmslos einen neueren, grauen VW Passat benutzt. Schwung in die Ermittlungen sei dann Anfang Juni gekommen. Damals gab es einen neuen Fall in Sulzbach-Rosenberg. "Durch akribische Ermittlungsarbeit konnte zunächst das tatsächliche Kennzeichen des Fahrzeuges in Erfahrung gebracht werden. Hierbei handelte es sich um eine tschechische Zulassung. In einer darauf folgenden engen Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Zentrum in Schwandorf und den eingebundenen tschechischen Kollegen konnte der Fahrzeugführer, bei dem es sich nicht um den Halter des Fahrzeuges handelt, namentlich ermittelt werden", berichtet Groß.

Der Täter sei gebürtiger Tscheche, wohne jedoch seit mehreren Jahren in Deutschland und besitze inzwischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Angesichts der neuen Beweise hat das Amtsgericht Amberg Haftbefehl erlassen, zudem wurden die Wohnung und die von dem 65-Jährigen benutzten Fahrzeuge durchsucht und das Auto sichergestellt. Dabei fielen den Ermittlern weitere Beweismittel in die Hände – weitere Anzeigen könnten folgen. Denn: Der 65-Jährige kommt noch für andere Tankbetrügereien sowie Ladendiebstähle, Kennzeichendiebstähle, Urkundenfälschungen und Ähnliches in Betracht.

 
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