Sulzbach-Rosenberg
28.04.2023 - 14:02 Uhr

Bei den Sulzbacher Hof-Musik-Tagen erklingt, was schon die Fürsten gerne hörten

Einmal kräftig pusten, dann fliegt vielleicht ein bisschen Staub, und man kann die Alte Musik in überraschender Frische und Lebendigkeit genießen. Das ermöglichen schon zum achten Mal die Sulzbacher Hof-Musik-Tage.

Seit 2013 gibt es die Sulzbacher Hof-Musik-Tage, die dem Publikum eine Gelegenheit bieten, an verschiedenen reizvollen Spielstätten der Sulzbach-Rosenberger Altstadt Musik vergangener Jahrhunderte auf Instrumenten ihrer Entstehungszeit zu erleben. Das machen die Städtische Sing- und Musikschule und die Kulturwerkstatt in einer Zusammenarbeit möglich. Zu allen Veranstaltungen gibt es freien Eintritt.

Aufregend neu klingt die Alte Musik vor allem, wenn nicht nur die Kompositionen aus der Barockzeit stammen, sondern auch viele der Instrumente, auf denen sie gespielt werden. So entführen die Darbietungen der Hof-Musik-Tage in eine vergangene Epoche, als der Sulzbacher Fürstenhof ein Zentrum des europäischen Geisteslebens war. Dabei wird aber auch gezeigt, dass die heute gepflegte Praxis der Alten Musik nicht nur eine Angelegenheit professioneller Musiker ist, sondern von diesen an Kinder, Jugendliche und interessierte erwachsene Laien weitergegeben und so in lebendige klingende Musik umgesetzt werden kann. Drei Musikereignisse sind für das erste Maiwochenende geplant.

Das Hörbuchprojekt "Wäre ich doch ein Mäuslein gewesen …" nimmt die Zuhörer mit zu einem fürstlichen Fest im 18. Jahrhundert mit viel Musik und Überraschungen. Bei dieser musikalisch-literarischen Zeitreise für Kinder, Jugendliche und Erwachsene spielt die Sulzbacher Hof-Musik. Die Lesung übernimmt Felicitas Groth, Konzeption und Leitung liegen in den Händen von Michael Kämmle, dem Fachberater für Alte Musik beim Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen.

Wo vor 300 Jahren Damen mit Reifröcken lustwandelten, wollen Kämmle und die Stadtführerin Patrizia Zimmermann musikalische Blumen sammeln. Dieses "Florilegium musicale" führt als musikalischer Spaziergang mit Geschichte(n) durch die meist verschlossenen Gärten rund um das Schloss. Beim anschließenden Konzert "Concors discordia" interpretieren Ensembles mit jugendlichen und erwachsenen Musikschülern Musik des 17. und 18. Jahrhunderts.

"Die Mondnacht der Flöte" lockt mit klassischer und romantischer Musik für Flöte und Streichquartett. Die renommierte Neue Nürnberger Ratsmusik mit Kämmle als Flötensolist spielt Werke von J. Chr. Vogel, J. M. Kraus, J. A. Amon, C. Kummer und B. Molique. Die Besucher können sich auf eine überraschende musikalische Welt zwischen höchster Virtuosität und vielfältigen Klangfarben freuen.

Zeitgleich mit den Hofmusiktagen findet das Forum Alte Musik statt. Diese Veranstaltung des Verbands Bayerischer Musikschulen dient dem praktischen Austausch von Musiklehrkräften, die an Alter Musik interessiert sind. Außerdem wendet sich das Forum an Musikschüler, die in einem Barockorchester mitspielen wollen, denn es wird eine Orchestersuite des Barockkomponisten Benedikt Anton Aufschnaiter (1665-1742) geprobt und im Konzert "Concors discordia" aufgeführt. Dabei können die Musiker und später ihr Publikum erleben, wie neu und lebendig die Musik dieser vermeintlich fernen Epoche klingen kann.

Service:

8. Sulzbacher Hofmusiktage

  • Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr, historische Druckerei Seidel: Wäre ich doch ein Mäuslein gewesen …
  • Samstag, 6. Mai, 16 Uhr, Treffpunkt auf der Schlossterrasse vor der Städtischen Sing- und Musikschule: Florilegium musicale
  • Samstag, 6. Mai, 18 Uhr, Spitalkirche St. Elisabeth: Concors discordia
  • Sonntag, 7. Mai, 19 Uhr, historischer Rathaussaal: Die Mondnacht der Flöte

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, Reservierungen wegen der beschränkten Platzkapazität erbittet die Städtische Sing- und Musikschule (09661/510-2300 oder kontakt[at]sms-suro[dot]de).

 
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