Die Zeitreise verknüpfte Musik aus der Pommersfelder Schlossbibliothek, die Friedrich Karls Bruder Rudolf Franz zusammengetragen hatte, mit einer vergnüglichen Zeitreise-Geschichte. Sie bildete zugleich die 3. Tage Alter Musik des Bayerischen Musikschulverbands.
So war das kurzweilige Konzert mit Lesung zugleich eine unterhaltsame Lehrstunde in Musikgeschichte. Denn die Besucher erfuhren, dass im 18. Jahrhundert die Musiker als Diener in Gegenwart der hohen Herrschaften nicht sitzen durften und dass man in der Barockzeit nicht unbedingt das spielte, was auf dem Notenblatt stand, sondern dass der Virtuose die Kompositionen sehr frei ausschmücken und verzieren durfte oder sogar sollte.
Den Text hatte Michael Kämmle, an der Städtischen Sing- und Musikschule Lehrer für Alte Musik, verfasst. Dazu hatte er die Erinnerungen der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth herangezogen und eine Geschichte darum herum gedichtet. Er las sie zusammen mit Felicitas Groth vor. Die Geschichte war das Band, das die musikalischen Beiträge verknüpfte.
Die Sulzbacher Hofmusik spielte Kompositionen von Tomaso Albinoni, Johann Christian Schickhardt, Benedetto Marcello, Antonio Vivaldi und anderen. Felicitas Groth, Emma Löffler und Anna-Lena Schmidt hatten jeweils mehrere Blockflöten von Sopran bis Bass dabei und spielten einfühlsam mit schönem Ausdruck. Begleitet wurden sie sehr elegant von Maximilian Hauer am Cembalo und von Hannes Weigert an der Theorbe. Diese 20-saitige Basslaute erklang unter Hannes' Händen voll und warm. Die Jugendlichen spielten die Alte Musik mit gut geschultem Verständnis und spürbarer Freude. Text und Musik erklärten und untermalten sich gegenseitig, zudem wurden beide mit schon fast professionellem Können vorgetragen. So war das Konzert in der ehemaligen Nikolauskapelle im Schloss für die Ohren und den Verstand ein Genuss.
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