Erste Planungsuntersuchungen stellte dazu Katharina Lemnitzer vom Büro SRP Schneider und Partner, Ingenieur-Consult GmbH Kronach vor. Bis zu einer konkreten Umsetzung der beiden Maßnahmen könnten allerdings wegen der Verhandlungen mit der Deutschen Bahn - so die einhellige Meinung - noch Jahre ins Land ziehen. Deshalb war auch beim zahlreich vom Stadtteil Loderhof gekommenen Publikum schon etwas Ernüchterung im Rathaus spürbar.
Im Grundsatz geht es um eine weitere Anbindung des Loderhofs aufgrund der enormen Verkehrsbelastung in Goethe- und Südstraße. Hierzu soll der Hitzelmühlweg an die Loderhof- und Schillerstraße angebunden werden. Die dort bestehende Bahnunterführung weist nur eine geringe Breite auf, was keinen Begegnungsverkehr zulasse, auch seien die Sichtverhältnisse sehr eingeschränkt.
Von den vier vorgestellten Varianten führen 1 und 2 über die bestehende Unterführung, 2 und 3 rücken von der Trasse in Blickrichtung Loderhof nach rechts ab, was weniger oder keinen Grunderwerb für die Stadt zur Folge hätte. Variante 3 wird vom Büro SRP als Vorzugslösung gesehen, da sowohl der Eingriff in die angrenzenden Grundstücke gering sei, als auch die einmündenden Straßen verträglich angeschlossen werden können.
Grundwasser ein Problem?
Die lichte Höhe sei dabei mit 3,61 Meter realisierbar, die Anbindung der Schillerstraße ohne Höhenversatz möglich und die Trasse führe knapp nach dem Brückenbauwerk wieder auf bestehende Straßen.
Eine Diskussion von Vor- und Nachteilen der Varianten schloss sich an. Norbert Klotz (CSU) erinnerte an Probleme mit Grundwasser in diesem Bereich und bat um eine Berücksichtigung der Anforderungen für den ÖPNV, Karl-Heinz Herbst (Grüne) propagierte zunächst eine schnelle Lösung auf bestehender Trasse, da es für ihn und die Bürger ja um einen schnellen Anschluss des mit Verkehr überbelasteten Loderhofs gehe. Thomas Steiner (SPD) und Christian Steger (CSU) verwiesen auf Zuschussmöglichkeiten, wenn der Verkehrsfluss gefördert werde.
Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn sprach von sehr kostenintensiven Vorschlägen. Besser wäre es seiner Ansicht nach, die Verkehrsmengen insgesamt zu reduzieren und wenn notwendig am Bestand etwas zu machen. Letztlich sprach sich der Bauausschuss einstimmig für eine nähere Vertiefung von Variante 3 aus.
Neue Brücke Erzhausstraße
Bei der Brücke Erzhausstraße sei nach Angaben des Büros SRP die Lage der Hauptachse alternativlos. Realisiert könne dort eine Höhe von 3,60 Meter werden. Für die Führung des Geh- und Radweges sowie des Gewässers erarbeiteten die Planer zwei Varianten. Nummer 1 sehe vor, den Geh- und Radweg (Höhe 2,50 Meter) neben der Straße laufen zu lassen und in einem gemeinsamen Bauwerk unter der Bahn zu führen. Die bestehende Brücke über den Spitzerbach könnte entfallen. Jedoch müssten für diese Variante mehrere große alte Bäume gefällt werden. Das Gewässer würde verlegt und neben dem Geh-/Radweg verlaufen. Bei Variante 2 würde eine Erneuerung in bestehender Form umgesetzt. Bei beiden Varianten seien nach Angaben der Experten große Eingriffe in Privatgrund, teils mit Bebauung, nötig.
Thomas Steiner (SPD) sah Vorteile in Variante 1, empfahl Kontakt mit angrenzenden Grundstückseigentümern, um saubere Zufahrten zu Wohngebieten zu ermöglichen und eine stärkere Westverschiebung des Baches. Florian Bart (CSU) machte sich für Variante 2 stark, beließ das Gewässer im Bestand und konnte sich eine optische Aufwertung des Parkwegs vorstellen. Auch Karl-Heinz Herbst empfahl Lösung 2 und den Erhalt des Allee-Charakters, genauso Peter Zahn, der dem Spitzerbach und der Kastanienallee dort prägenden Charakter zumaß. Am Ende votierten die Räte bei einer Gegenstimme für Variante 2.
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