Das Vater-Kind-Zeltlager der Gemeinschaft St. Georg (GSG) in Sulzbach-Rosenberg entstand 1979 aus der Idee heraus, einmal ohne die Mütter ein paar Tage Ferien zu machen. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich das Lager zum größten seiner Art im Landkreis mit mehr als 120 Teilnehmern zu Spitzenzeiten. In einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern rund um Sulzbach-Rosenberg kundschafteten die Späher geeignete Zeltplätze aus.
Heuer ging es ins Otterbachtal zwischen Altenthann und Sulzbach an der Donau. Das Motto hieß "Es war einmal ... ein Pfadfinder". Zur Einstimmung erwartete die Teilnehmer am Lagerfeuer ein Film über die Geschichte der Pfadfinder und die Bedeutung der Kluft. Hier wurde deutlich, dass sich der internationale Pfadfinderverband länderübergreifend und auch trotz unterschiedlicher Glaubensrichtungen sehr gut versteht und ihn die Idee und die Lebenseinstellung der Pfadfinder eint. „Die Internationalität der Jugend verleiht Hoffnung hinsichtlich der angespannten Lage in der Welt“, fasste Lagerleiter Peter „Zett“ Zimmermann zusammen. Die Planung einer eigenen Lagerkluft für die Väter, Opas und Kinder schloss sich an.
Tags darauf ging es im Lager rund: Neun Stationen wollten bewältigt werden beim „Learning by doing“: Allgemeinwissen, Natur, Biwak bauen, Feuer machen, Früchte im Wald, Jahresringe - alles Mögliche wartete auf die Gruppen, die bei Dieter Pickelmanns Wettbewerb begeistert mitmachten. Abends legte dann Arthur Zeume im Fackelschein sein feierliches Pfadfinderversprechen ab, sehr zur Freude der Gemeinschaft.
Der Georgs-Wettkampf, organisiert von Markus Schötz, wartete am nächsten Tag: Bei diesem Geländespiel konnten die Kinder das am Vortag Erlernte anwenden und die Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde intensiv erfahren. Es galt zum Beispiel, "blind" nur mit den Anweisungen eines anderen durch den Wald zu laufen, einen Wettlauf mit schweren Holzscheiben an den Füßen zu absolvieren, Papierflieger zu basteln samt Wett-Weitwurf oder ein Spinnennetz zu durchqueren. Erste Hilfe gehörte ebenso zu den Aufgaben wie Gegenstände, die nicht in die Natur gehören, zu suchen und Wissensfragen zu beantworten, etwa zu den Bundesländern. Der Umgang mit Karte und Kompass faszinierte viele, und begehrt war die Station, an der man erlernte Knoten anwenden, eine Leiter binden und testen musste.
Ein Gottesdienst mit Pfarrer Herbert Mader und Musikbegleitung am festlich geschmückten Lageraltar stand ebenfalls auf dem Programm. Nach der Siegerehrung gab es ein Festessen mit Spanferkel aus dem Backofen. Die gastgebende Bauernfamilie gesellte sich am Lagerfeuer dazu. Selbst zu kochen galt es ebenfalls: Die Gruppen bauten ihre eigene Kochstelle, stellten Buttermilch, Bratwürste und Hefeteig selbst her, bereiteten Gemüse aller Art im Dutch-Oven zu und grillten Bratwürste. Die Spuren wurden hinterher selbstverständlich komplett beseitigt.
Der Bunte Abend setzte wie immer den Höhepunkt: Alle Gruppen steuerten eine lustige Darbietung bei, Rapper Tobi Platzer eröffnete den Abend unter tosendem Applaus und sorgte immer wieder mit Songs über die Lagerleitungs-Teammitglieder für Lacher und Applaus.
Für stilgerechte musikalische Umrahmung bei jedem Lagerfeuer und im Gottesdienst sorgten Klaus Lindner, Jule Zimmermann, Patrick Jeske und Magdalena Kohl. Ein Riesenapplaus galt natürlich dem GSG-Küchenteam, bestehend aus Teamchef Gerd Geismann, Sebi Brandl, Stefan Wisneth, Stefan Christau, Flo Schleicher, Nobbe Friese und Korbi Wirth. Sie zauberten perfektes Essen bis zu viermal am Tag. Den Entwurf für das Lagerkreuz übernahm wieder Felix Krumpholz, ihm halfen beim Aufstellen Jakob Gebhardt und Yannik Spieß. Erstmals hatten sich die fränkischen Freunde der GSG aus Fürth um die Getränkeversorgung gekümmert und diese Aufgabe zuverlässig gelöst. Nach gründlicher Säuberung des riesigen Zeltplatzes ging es wieder nach Hause - nicht ohne zuvor „Nehmt Abschied, Brüder“ gemeinsam zelebriert zu haben.
Die Gemeinschaft St. Georg ...
- ... ist ein Zusammenschluss von Freunden des Pfadfindertums, insbesondere der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG).
- ... ist ein katholischer Erwachsenenverband der Diözese Regensburg mit derzeit 940 Mitgliedern, bestehend aus 13 Ortsgruppen, unter anderem auch in Sulzbach und Rosenberg.
- ... verfolgt das Ziel, die pädagogischen, seelsorglichen und sozialen Aufgaben der DPSG ideell und wirtschaftlich zu fördern, ohne deren Eigenständigkeit anzutasten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.