Vorsitzender Robert Pirner war sichtlich stolz auf den enormen Zulauf bei der Generalversammlung der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg. Kein Stuhl war mehr frei.
In seinem Bericht erläuterte er, nachdem Holz wieder mehr koste, sei auch von den Mitgliedern wieder mehr eingeschlagen worden. Schwierigkeiten gebe es bei den Meldungen von Mengen für Vorverträge, da man einen Sturm nicht vorhersehen könne. So habe für das Schadholz vom Mai ein anderer Käufer gefunden werden müssen. Pirner bemängelte den rauen Ton von manchen Waldbesitzern, "wenn mal was nicht glatt läuft".
Schnelle Schwankungen auf Holzmarkt
Geschäftsführer Jörg Berendes ging auf den Holzmarkt mit seinen schnellen Schwankungen ein. Momentan seien die Preise hoch, obwohl die Säger genügend Holz hätten. Fichte koste 100 bis 110 Euro je Festmeter, Laubholz sei ebenso im Aufwind. "Die Fichten müssen in den nächsten Wochen, nicht erst im Frühjahr auf Käferpopulation untersucht werden", so Berendes.
Geschäftsführer Johannes Bogner stellte fest, dass die Waldbauern beim Waldumbau schon voll dabei seien. Das Pflanzen und die Vermittlung seien stark steigend, dass meiste werde unter Schirm gepflanzt und stehe nach einer Durchforstung bereit. Er merkte an, dass die WBV nicht nur zum Einschlag da sei, sondern auch bei der "Planung der Zukunft". Im Kassenbericht stellte Hubert Irlbacher ein positives Ergebnis mit Gewinn vor.
Den Ablauf der Holzverarbeitung stellte Stefan Haise von Ziegler Global vor, einem führenden Sägewerk in Europa mit Sitz in Plößberg (Landkreis Tirschenreuth). "80 Tonnen CO2 bindet ein Holzhaus" - dieser Gedanke leite Ziegler.
9000 Festmeter Holz pro Tag
9000 Festmeter Holz liefen täglich am Standort in Betzenmühle über die Säge. Da die Bereitstellung nicht so kontinuierlich erfolge, komme es zu Verzögerungen in der Abfuhr. Haise zeigte auf, dass kleine Mengen in der Erfassung logistisch ein Problem darstellten. Wichtig sei deshalb die Bündelung der Verkäufer durch die Vereinigungen. 66 Prozent des Waldes in Bayern seien Privatwald, dieses Potential wolle Ziegler auch weiter nutzen. Nach der Fichte werde die Zukunft bei Großsägern Tanne und Douglasie sein, meinte Haise.
Anschließend wurde der Mitgliedsbeitrag der WBV auf 25 Euro im Jahr angehoben. Zum neuen Beisitzer wurde Matthias Kohl aus Blechhof gewählt. Er betreut seit geraumer Zeit auch den Maschinenstandort. Stellvertretender Landrat Franz Mädler, selbst begeisterter Waldbauer, war beeindruckt von dem großen Interesse an der Versammlung. Sven Grünert vom AELF ging auf die Unfallzahlen im Wald und deren Ursachen ein: Ein toter Ast mit zwei Kilogramm Gewicht treffe mit 300 Kilogramm am Boden auf, und erst mit 9 Meter Entfernung vom Stamm werde das Risiko gemindert.
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