Zwei Schneelöwen mit weit geöffnetem Maul und grüner Mähne, eine aufgehende Sonne und Strahlen in Rot und Schwarz: Wer nicht weiß, welche Flagge da am Rathaus in Sulzbach-Rosenberg gehisst wurde, ist wohl nicht allein. Sind Gäste aus Ostasien zu Besuch? Nicht ganz. Eine kurze Recherche ergibt: Es handelt sich um die Flagge Tibets. Die "Tibet Initiative Deutschland" ruft am 10. März Kommunen dazu auf, Flagge zu zeigen für Tibet und so an die Unterdrückung der Tibeter durch China zu erinnern – diesem Aufruf ist die Stadt gefolgt.
Erinnert wird damit symbolisch an den Tibet-Aufstand, der am 10. März 1959 in der tibetischen Hauptstadt Lhasa ausbrach und sich gegen die chinesische Herrschaft richtete. Die Chinesen schlugen ihn blutig nieder. China besetzte Tibet 1950, bis heute ist es ein autonomes Gebiet innerhalb der Volksrepublik China. Ob Tibet Teil Chinas sein kann, ist völkerrechtlich umstritten. Seit 1959 gibt es eine tibetische Exilregierung, geführt von einem Ministerpräsidenten. Der Dalai Lama wiederum ist als buddhistischer Meister das geistliche Oberhaupt Tibets. Die tibetische Flagge ist in China verboten.
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