Der Einzelhandel in Coronazeiten war das zentrale Thema bei der Mitgliederversammlung von Pro Su-Ro, dem Wirtschafts- und Kulturforum in Sulzbach-Rosenberg. Vorsitzender Kurt von Klenck eröffnete den Abend mit Glückwünschen an Franz Ostermann, langjähriges aktives Mitglied und einer der wichtigsten Unterstützer des Weihnachtsmarkts. Er hat kürzlich seinen 80. Geburtstag gefeiert.
2019 berichten hat Pro Su-Ro vier Firmen besucht, das Besenfest einschließlich Marktfest, Kulturnacht und Tag der Vereine organisiert, elf Ausgaben des Bergstadtboten an die Leser gebracht und ein aktuelles Branchenbuch herausgegeben. Für 2020 werde die Bilanz anders aussehen, stimmte der Vorsitzende die Mitglieder ein. So wurde im April die Kompas-Messe abgesagt und auf 2021 verschoben. "Es hat keinen Sinn, ein bewährtes Konzept durch eine abgespeckte Version der Messe kaputtzumachen", erläuterte er, "lieber machen wir ein Jahr Pause." Insgesamt wurde während des Lockdown "die Vereinsarbeit etwas heruntergefahren". Jetzt müsse Pro Su-Ro überlegen, wie es im Herbst und den kommenden Corona-Monaten mit den eigentlich geplanten Veranstaltungen weitergeht. Der Martinimarkt muss zwar entfallen, aber immerhin wird das Besenfest ohne Rahmenprogramm über die Bühne gehen.
Bürgermeister Michael Göth dachte an den Weihnachtsmarkt auf der Schanze, der bei der Premiere im vergangenen Jahr sehr gut angenommen wurde: "Der Erfolg gibt euch recht." Wegen der Pandemie könne dieses Konzept aber heuer nicht umgesetzt werden. Derzeit liefen Überlegungen, wie es der Lage angepasst werden könnte. Die Stadt wolle Pro Su-Ro und die Marktanbieter dabei gern unterstützen. Von Klenck, Geschäftsführerin Yvonne Rösel und Nina Mutzbauer vom Stadtmarketing freuen sich auf kreative Ideen, wie trotz Abstands- und Hygieneregeln Adventsstimmung in die Stadt gezaubert werden kann.
Jeden Monat ziehen rund 100 Menschen neu nach Sulzbach-Rosenberg. Analysen nach sind das häufig zahlungskräftige Familien. Wenn sie sich im Einwohnermeldeamt anmelden, erhalten sie seit Ende 2019 die Neubürgertüte. Darin hat Pro Su-Ro nützliche Informationen wie den Abfallkalender, die Broschüre "Familie Plus" und das Heft "Sehenswert", aber auch Gutscheine und kleine Geschenke von den hiesigen Geschäften eingepackt. "Das ist eine Chance für die Einzelhändler, neue Kunden zu gewinnen", erläuterte Rösel. Sie lud die Geschäftsinhaber ein, bei der Neubürgertüte mitzumachen und etwas dafür zu spenden.
In diesem Jahr beteiligt sich die Stadt an der Aktion "Heimat shoppen" der IHK. Ziel ist, das Bewusstsein der Menschen zu stärken, dass es besser ist, vor Ort zu kaufen als im Internet. Argumente für den lokalen Handel sind nicht nur die hohe Qualität, die gute Beratung und der Kundenservice, die Geschäfte bedeuten auch Arbeitsplätze und Einkommen. "Die Wertschöpfung kommt der Region zugute", fasste Rösel zusammen. Aufgrund von Covid-19 musste diese Aktion weitgehend ins Internet verlagert werden, aber sie wird weiterlaufen. Im Internet ist Pro Su-Ro jetzt auf Facebook noch präsenter. Sinnvoll wäre es, stellte ein Mitglied fest, wenn sich alle Einzelhändler zusammentun würden um ein "virtuelles Kaufhaus" zu betreiben.
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