Der Weltladen öffnete 1994 am Luitpoldplatz in der Räumen der ehemaligen Hofapotheke seine Pforten. Das Angebot erweiterte sich ständig und umfasst heute neben Kaffee, Kakao und Tee auch Gewürze, Wein, Säfte, Süßigkeiten, Brotaufstriche, Schmuck, Kunsthandwerk und Geschenkartikel. Alle Waren, so verspricht der Anbieter, sind von bester Qualität und stammen aus fairem Handel. Die Erzeuger erhalten dafür Preise, die ihnen ein Leben in Würde ermöglichen.
Der Laden ist Kommissionsnehmer des Vereins Solidarität in der Einen Welt Regensburg mit dem Fairhandelszentrum Langquaid. Der Verein beliefert derzeit 14 Läden in der Oberpfalz, Niederbayern und Franken. Die 25-jährige Entwicklung in Sulzbach-Rosenberg ließen die Gäste einer Feierstunde Revue passieren.
33 Ehrenamtliche helfen mit
Die Leiterin Johanna Sand dankte den 33 ehrenamtlich Tätigen, von denen viele von Anfang an dabei sind. Sie kümmern sich nicht nur um den Verkauf, sondern auch um die Geschäftsführung, Lagerhaltung, Abrechnung, die Reinigung und Betreuung der Kommissionsgruppen. Eine Hahnbacher Gruppe vertrete mit großem Engagement und Erfolg den fairen Handel zum Beispiel beim Marktfest, in der Frohnbergfestwoche und auf dem Weihnachtsmarkt. Zusätzlich liefere sie alle 14 Tage an 250 Haushalte fair gehandelte Bananen aus.
Landrat Richard Reisinger lobte den Weltladen als "Perle" und hob die konfessionelle Ökumene, aber auch die politische Gemeindegrenzen überschreitende Zusammenarbeit hervor. Der Landkreis Amberg-Sulzbach und auch die Stadt Sulzbach-Rosenberg sind kürzlich dem Fair-Trade-Abkommen beigetreten und unterstützen dadurch fairen Handel. Auch der Sulzbach-Rosenberger Bürgermeister Michael Göth und Hahnbachs Zweiter Bürgermeister Georg Götz würdigten die Arbeit der Helferinnen und übergaben Geschenke.
"Jeder kann etwas tun für mehr Gerechtigkeit in der Welt", betonte der Vorsitzende des Vereins Solidarität in der Einen Welt, Ulrich Frey. Die einen täten es mit ehrenamtlicher Arbeit; die anderen durch den Kauf von Waren, für die sie vielleicht etwas mehr bezahlen müssen, für die aber niemand ausgebeutet werde. Als zweite wichtige Aufgabe neben dem Verkauf nannte er die Information über Zusammenhänge und den Auftrag, durch politische Aktionen auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen.
Appell an Gesetzgeber
Die Leiterin des Regensburger Weltladens, Sabine Leistner, die auch für den Bereich Bildung im Fairhandelszentrum Langquaid zuständig ist, hielt das Hauptreferat zum Thema "Perspektiven schaffen für Menschen in Entwicklungsländern durch fairen Handel". Nach ihren Worten zeige die Ausweitung des fairen Handels große Erfolge. Die positiven Auswirkungen für die Erzeuger seien offensichtlich. Doch wichtiger als individuelles Kaufverhalten seien entwicklungspolitische Veränderungen, da bei der Herstellung unserer Alltagsprodukte immer wieder Menschenrechte verletzt und die Umwelt geschädigt werde.
Verheerende Unfälle in Textilfabriken, Kinderarbeit, Pestizidvergiftungen auf Baumwollfeldern seien nur einige Beispiele dafür. Noch gäbe es in der Bundesrepublik kein Gesetz, das deutsche Unternehmen verpflichte, die Menschenrechte im Ausland zu schützen und für Schäden zu haften.
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