(wbe) Schon zum dritten Mal beteiligte sich Apothekerin Charlotte Ackermann-Strobl von der Marien-Apotheke in Sulzbach-Rosenberg mit einem Vortrag an der Seniorenwoche. Das Thema "Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln" lockte viele Zuhörer ins Rathaus gelockt.
Die Referentin stellte gleich zu Beginn fest, dass Nahrungsergänzungsmittel keine Arzneien seien. Deswegen dürfe die Werbung nicht behaupten, dass sie Krankheiten lindern oder beseitigen. Trotzdem werde aber immer wieder ein fittes, jugendliches Aussehen oder Hilfe bei den verschiedensten Erkrankungen versprochen. Die Expertin erklärte, dass Nahrungsergänzungsmittel in bestimmten Situationen - etwa bei großer körperlicher Belastung, manchen Vorerkrankungen oder Diäten - tatsächlich sinnvoll sein könnten. Sie empfahl eine vorherige Blutuntersuchung, die einen bestehenden Mangel nachweisen würde.
Auch im Alter, wenn der Grundumsatz wegen geringerer körperlicher Aktivität sinke, sei die Einnahme nicht grundsätzlich notwendig. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung versorge den Organismus in den meisten Fällen mit allem, was er braucht.
Zu beachten wären allerdings einige Nährstoffe, die im Alter eine wichtige Rolle spielten. Dazu gehöre das Vitamin D, dessen Mangel das Immunsystem beeinflusse, sowie Folsäure, die eine bessere Denk- und Merkfähigkeit fördere. Zu wenig Vitamin B 12 in der Nahrung könne zu Schwindelattacken und heftigen Kopfschmerzanfällen führen. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B 6, Vitamin C und Calcium könne durch Nüsse, Vollkornprodukte, Milchprodukte und mehrere Portionen Obst und Gemüse täglich erreicht werden.
Für eine Reihe von Vitaminen und Nährstoffen sei eine Aufnahme über die tägliche Nahrung hinaus mit dem Risiko unerwünschter Wirkungen behaftet. Deswegen sei es wichtig, sich ein gewisses Grundwissen anzueignen und nicht alles zu glauben, was in der Werbung versprochen werde. "Es gibt keine Wundermittel gegen Krebs oder Dicksein", warnte Ackermann-Strobl. "Je einfacher etwas klingt, desto misstrauischer sollten Sie sein. Am besten ist, seinem Arzt zu vertrauen und sich von ihm oder in der Apotheke beraten zu lassen."
![Über Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln spricht Apothekerin Charlotte Ackermann-Strobl in der Seniorenaktionswoche. Bild: Weigl, Brigitte [wbe]](https://www.onetz.de/f/ic/Detailed/articlemedia/2018/09/28/bfcc0e60-b05f-4a57-9693-b2a8b759d999_0.jpg)












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