Sulzbach-Rosenberg
28.06.2018 - 14:14 Uhr

Zuwachs bei der Raiffeisenbank

Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe: Die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist 200 Jahre alt aber immer noch aktuell. Sie beschert der gleichnamigen Genossenschaftsbank 2017 ein gutes Ergebnis. Ein paar Sorgen gibt es dennoch

Eine Ehrenurkunde für Norbert Riha, Blumen für die wieder- und neu gewählten Aufsichtsräte Dieter Heldrich (rechts) und Markus Graf. Dank und Glückwünsche sprechen die Vorstände Erich Übler (rechts) und Martin Sachsenhauser (links) aus, ebenso Wirtschaftsprüfer Walter Friedrich. hka
Eine Ehrenurkunde für Norbert Riha, Blumen für die wieder- und neu gewählten Aufsichtsräte Dieter Heldrich (rechts) und Markus Graf. Dank und Glückwünsche sprechen die Vorstände Erich Übler (rechts) und Martin Sachsenhauser (links) aus, ebenso Wirtschaftsprüfer Walter Friedrich.

(hka) 9260 Mitglieder hat die Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg eG, 318 kamen 2017 neu hinzu. „Das zeigt“, so Vorstand Erich Übler bei der Vertreterversammlung in Forsthof, „die Idee der Genossenschaft, die Werte der Raiffeisenbank sind nach wie vor hoch attraktiv“. Das bestätigten auch die Vertreter des öffentlichen Lebens, wobei stellvertretender Landrat Hans Kummert von der „Bank in Ihrer Nähe“ auch den Erhalt von Geschäftsstellen und Geldautomaten vor Ort forderte.
Die Vertreterversammlung begann mit einem gemeinsamen Essen bevor Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Heldrich das ereignisreiche Jahr 2017 in Bildern Revue passieren ließ. „In einer unruhiger werdenden Welt sehnen sich die Menschen nach Verlässlichkeit und Beständigkeit, sehen sie ihre Spargelder und Finanzierungen am liebsten in ruhigem Fahrwasser“, erklärte er das Rezept der Raiffeisenbank im vergangenen Jahr. Um Verständnis warb er für KDC, das neue Kunden-Dialog-Center, die „Zweigstelle ganz ohne Bargeld“, die telefonisch oder per Internet Kunden berate. Die wesentlichen Bilanzzahlen wurden von den Vorstandsmitgliedern Erich Übler und Martin Sachsenhauser vorgerstellt. Sie verwiesen auf die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die zu einem guten Ergebnis beigetragen hätten, wenngleich die Niedrigzins-Politik der EZB bei den Regionalbanken zu rückläufigen Zinsergebnissen und einer deutlichen Beeinträchtigung der Ertragslage geführt habe.
Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg hat sich 2017 um 3,6 Prozent auf rund 390 Millionen Euro erhöht. Beim Kundengesamtvolumen wird ein Zuwachs von 5,9 Prozent auf 750 Millionen Euro verzeichnet. Auf der Passivseite der Bilanz wachsen die Kundeneinlagen mit einem Plus von 3,7 Prozent auf 308 Millionen Euro weiter an, das Eigenkapital steigt um 5,4 Prozent auf 20,9 Millionen Euro und macht damit 5,4 Prozent der Bilanzsumme aus. Allerdings musste Erich Übler einschränken: „Auch wir als Bank leiden unter dem niedrigen Zinsniveau, die Zinserträge reduzierten sich daher um 0,7 Millionen Euro“.
Wie der Wirtschaft insgesamt bereitet auch den Banken der demographische Wandel Sorge. „Gefühlt war es noch nie so schwierig wie heute, passende Auszubildende oder kompetentes Fachpersonal zu finden“, schilderte Aufsichtsratsvorsitzender Heldrich die Situation. Der Digitalisierung wolle und könne man sich nicht entziehen, und die zunehmende Gesetzesflut sei „eine Mammutaufgabe gerade für uns kleine Banken“. Sein Fazit zu alldem: „Betrachtet man die Summe der Herausforderungen, dann weht uns der Wind schon kräftig ins Gesicht. Aber keine Angst: Wir haben alle wetterfeste Kleidung.“ Für 2018 zeigten sich die Banker zuversichtlich. „Der kräftige Aufschwung geht weiter, auch wenn am Horizont einige Gewitterwolken zu beobachten sind“, ist sich Martin Sachsenhauser sicher. Die Entwicklung des Warengeschäftes in den Raiffeisen-Lagerhäusern nannte Prokurist Hans Pilhofer zufriedenstellend. Sowohl im Bezugs- als auch im Absatzgeschäft konnten Wertsteigerungen erzielt werden.
Was bei der Vertreterversammlung vor allem interessierte kam relativ spät zur Sprache: der Jahresüberschuss. Er beträgt 533 142,50 Euro, liegt auf dem Niveau des Vorjahres und beschert den Bankteilhabern eine Dividende von drei Prozent. 90 000 Euro sollen als gesetzliche Rücklage und 262 589 Euro als andere Ergebnisrücklage verwendet werden. Steuern hat die Bank knapp 700 000 Euro bezahlt, rund 50 000 Euro wurden gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt.
2017 wurden für langjährigen Einsatz in ihrer Bank geehrt: Thomas Hollweck, Sabine Luber, Irmgard Kohl und Anja Zagel für 25 Jahre Zugehörigkeit, Sabrina Gebhardt für 10 Jahre.
Als letzter Tagesordnungspunkt stand die von Wirtschaftsprüfer Walter Friedrich geleitete Neuwahl zweier Aufsichtsratsmitglieder an. Dieter Heldrich und Norbert Riha schieden turnusgemäß aus, wobei Letzterer aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl antreten konnte. Dieter Heldrich wurde von den Vertretern wieder gewählt, auf Riha folgte Markus Graf aus Schönlind. Norbert Riha aus Vilseck, der 17 Jahre lang die Geschicke der Genossenschaftsbank mitbestimmt und wegweisende Entscheidungen mit getroffen hat, wie es hieß, bedankte sich für die Verleihung der Ehrenurkunde.

 

 
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