Sulzbach-Rosenberg
26.10.2022 - 14:59 Uhr

Zwei Wanderausstellungen zum Drahtseil im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg

Um die Geschichte des Drahtseils und um Adolf Bleichert, einem Pionier im Drahtseilbau geht es bei einer Sonderausstellung im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg. Eröffnet wird die Schau am 3. November.

Die Seilbahn am Annaschacht. Bild: Peter Kriebitzsch/exb
Die Seilbahn am Annaschacht.

"Drahtseile kennt jeder, wir alle benutzen sie unbemerkt praktisch täglich. Moderne Architektur sowie Bauleistungen sind ohne sie nicht denkbar, beispielsweise bei Fahrstühlen, im Brückenbau oder bei Seilbahnen", heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtmuseums Sulzbach-Rosenberg. Ursprünglich entwickelt worden sei das Drahtseil für den neuzeitlichen Bergbau: Seile waren zu schwach, Ketten zu teuer, ruckelten und rissen oft. Die Lösung habe, so das Stadtmuseum in seiner Vorschau auf die Ausstellung, das Drahtseil gebracht. Es habe sogar Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch („Nerven wie Drahtseile“) gefunden. Auch im Sulzbach-Rosenberger Bergbau und dem Stahlwerk Maxhütte sei es unverzichtbar gewesen.

Zu sehen sind im Stadtmuseum zwei Wanderausstellungen. Eine beleuchtet die Geschichte Drahtseils. Erstellt die zweisprachige Schau (deutsch/tschechisch) von den beiden Bergbaumuseen Příbram in Tschechien und Clausthal-Zellerfeld. 1834 hatte der Oberbergrat Wilhelm August Julius Albert (1787 bis 1846) in Clausthal die völlig neue Technologie zur Herstellung von Drahtseilen entwickelt – es sei, so das Stadtmuseum, eine der bahnbrechendsten Erfindungen überhaupt gewesen. Da durch seine Anwendung im Bergbau größere Fördertiefen erreicht werden konnten, habe sich das Drahtseil von Clausthal-Zellerfeld aus rasch weltweit entwickelt. Zum Einsatz gekommen war es, wie das Stadtmuseum weiter mitteilt, auch im Příbramer Erzrevier Birkenberg, das damals zu den bedeutendsten und modernsten Erzrevieren in der österreichischen Monarchie gezählt habe. 1853 entstand in Příbram eine erste Drahtseilmanufaktur, die bis in die 1960er-Jahre produzierte.

"Seilbahnen kennen die meisten Menschen aus den Bergen. Dort sind sie ein beliebtes Transportmittel für Touristen", heißt es weiter in der Pressemitteilung. Was viele nicht wüssten: Ursprünglich sei es um den effizienten und schnellen Materialtransport gegangen. Und da war Adolf-Bleichert ein Pionier im Drahtseilbahnbau. Die Wanderausstellung über ihn haben die Dresdner Verkehrsbetriebe erstellt. Adolf Bleichert, der am 31. Mai 1845 in Dessau geboren wurde und am 29. Juli 1901 in Davos verstarb, war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer. Er war Wegbereiter des Seilbahnbaus und Gründer der Adolf Bleichert & Co., einer in Leipzig-Gohlis ansässigen Fabrik für Drahtseilbahnen, die später die weltweit größte Seilbahnfabrik wurde.

Die beiden Wanderausstellungen "Das Drahtseil" und "Adolf Bleichert – Pionier im Drahtseilbahnbau" werden von Freitag, 4. November, bis Sonntag, 30. April, im Stadtmuseum gezeigt. Offiziell eröffnet wird die Schau am Donnerstag, 3. November, um 19 Uhr. Dazu gibt es auch einen etwa 60-minütigen Einführungsvortrag mit Bildern. Referent ist Ulrich Haag vom Bergbaumuseum Příbram. Anschließend, so das Museum, besteht die Gelegenheit, die Sonderausstellung anzuschauen.

Service:

Rund um die Ausstellungen

  • Zwei Wanderausstellungen: "Das Drahtseil" (Geschichte des Drahtseils) und "Adolf Bleichert" (Pionier im Drahtseilbahnbau
  • Dauer: Freitag, 4. November, bis Sonntag, 30. April
  • Eröffnung: Donnerstag, 3. November, um 19 Uhr im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg
  • Eröffnungsvortrag: "Die Geschichte des Drahtseils
    von der Erfindung bis zur Jetztzeit
    unter Einbeziehung des Seilbahnherstellers Adolf Bleichert in Leipzig-Gohlis" von Ulrich Haag (Bergbaumuseum Příbram)
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.