Sulzbach-Rosenberg
22.11.2024 - 13:02 Uhr

Zweites Sulzbach-Rosenberger Turm-Stipendium vergeben: Ozan Zakariya Keskinkılıç wird Stipendiat 2025

Sulzbach-Rosenberg genießt den Ruf einer Literatur-Stadt. Mit dem Turm-Stipendium soll dieses Attribut untermauert werden. Jetzt gibt es einen neuen Preisträger.

Die Stadt Sulzbach-Rosenberg und das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg/Literaturhaus Oberpfalz vergeben laut Presseinformation seit 2024 ein einmonatiges Arbeitsstipendium für Prosa- oder Lyrik-Veröffentlichungen, die sich vor der Fertigstellung befinden und einer letzten Überarbeitungsphase bedürfen.

Der Aufenthalt in Sulzbach-Rosenberg im Mai 2025 ist mit einem Preisgeld von 2000 Euro verbunden. Dem Autor steht für diese Zeit eine Wohnung in einem mittelalterlichen Turm zur Verfügung. Vorschläge für das Stipendium können Verlage einreichen. Wie es in der Zuschrift an Oberpfalz-Medien weiter heißt, schreibt der 1989 geborene Ozan Zakariya Keskinkılıç als freier Autor und Lyriker neben wissenschaftlichen Texten Kolumnen, Essays, Prosa, Hörstücke und Lyrik.

Seine Texte werden in verschiedene Sprachen übersetzt. 2022 erschien sein Lyrik-Debüt „Prinzenbad“ im ELIF Verlag, für den er 2024 für den Heidelberger Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert war. Im Herbst 2024 wurde er mit dem 2. Platz des Feldkirch-Lyrikpreises ausgezeichnet. Seine Gedichte werden als Teil multimedialer Ausstellungen präsentiert. Außerdem forscht und lehrt er an Berliner Hochschulen, u. a. zu Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus sowie zu Erinnerung und widerständiger Kunst- und Kulturproduktion. Er lebt in Berlin.

Wie das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg weiter mitteilt, hat Keskinkılıç die Jury mit seinem neuen Lyrik-Projekt „Elefantengeister“, an dem er gerade schreibt, für das 2. Arbeitsstipendium im historischen Stadtmauerturm von Sulzbach-Rosenberg überzeugt.

Im Mai 2025 wird er für einen Monat in den historischen Stadtmauer-Turm am Fuß des Schlossbergs in Sulzbach-Rosenberg einziehen, um in Ruhe an seinem Lyrik-Band zu arbeiten: „Elefantengeister“ erinnert an den weißen Elefanten Abul Abbas, der an der Seite des jüdischen Kaufmanns Isaak aus Narbonne das Aachener Stadttor durchschritt. Das Tier war ein Geschenk des abbassidischen Kalifen Harun al-Rashid an Kaiser Karl den Großen. Über 5000 Kilometer legte es zurück, um von Bagdad ins fränkische Reich zu gelangen. – Der Elefant steht für die Auflösung der Grenzen von Zugehörigkeit, Religion, Sexualität, Zeit und Raum. Keskinkılıçs Gedichte spiegeln diese Grenzüberschreitung wider.

OnetzPlus
Sulzbach-Rosenberg09.11.2023
 
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