Es summt und brummt wieder im Tännesberger Bienenhaus. Mehr als 20 Jahre stand das Bienenhaus neben der Streuobstwiese leer. Dank einer umfangreichen Sanierung, gefördert durch das Regionalbudget der ILE Naturparkland Oberpfälzer Wald, steht das Bienenhaus jetzt wieder für Bienen und Besucher offen.Unzählige fleißige Honig-Bienen fliegen über die blühenden Streuobstwiesen, sammeln Nektar für den Tännesberger Biodiversitäts-Honig und sorgen für einen guten Obstertrag, wie die Initiative "Land.belebt" in einer Pressemitteilung berichtet.
Bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Sonntag konnten Interessierte einen Blick in das frisch sanierte Bienenhaus werfen und einen sonnigen Vormittag auf der Streuobstwiese erleben. An Info- und Probierständen konnten Honig und Streuobstapfelsaft verkostet, die fleißigen Produzenten kennengelernt und regionale Schmankerln genossen werden. Abgerundet wurde das Programm von einer Liedaufführung des Kindergartens St. Martin über die kleine Biene.
Schon seit Generationen gilt die Streuobstwiese – der Hanseller Garten – als Schmuckstück am Ortsrand von Tännesberg. Seit mehr als 30 Jahren wird der aus knapp 100 Bäumen bestehende Bestand von ehrenamtlichen Helfern des Bund Naturschutz gehegt und gepflegt, so dass das Juwel erhalten bleibt. Bernd Stengl, Geschäftsführer des Naturparkes Nördlicher Oberpfälzer Wald, stellte die Streuobstwiese in seiner Eröffnungsrede als besonderen Ort im Naturpark und als Schatzkiste der Biodiversität heraus.
Heute spielen Kinder im Schatten der ausladenden Bäume und freuen sich über den Erlebnisort. Neben verschiedenen Obstsorten, alten Höhlen und Nistkästen in den Bäumen und vielen Versteckmöglichkeiten zwischen den Hecken erleben die Kinder die Honig-Bienen im Haus und im Bienenschaukasten hautnah. Der Imker kann ihnen die richtigen Verhaltensweisen zeigen, wodurch sie die außergewöhnlichen Tiere gefahrlos beobachten können, wie es in der Mitteilung heißt.
Tiere und Pflanzen beobachten
An ruhigeren Tagen kann von einem Beobachtungsbereich im Bienenhaus aus die Artenvielfalt der Streuobstwiese bestaunt werden. In dem Bestand leben unzählige heimische Tiere und Pflanzen, etwa der Grünspecht, der Kleiber und der Aurorafalter. Jeder kann vorbeikommen und dem lebendigen Zwitschern, Zirpen und Surren lauschen.
Schon lange hatte der Bund Naturschutz Tännesberg gehofft, das Bienenhaus wiederzubeleben. Doch weil es so lange ungenutzt war, stellte sich eine Sanierung als sehr aufwändig dar. „Als wir die Chance sahen, das Bienenhaus mit der Kofinanzierung durch das Regionalbudget der ILE Naturparkland Oberpfälzer Wald zu realisieren, haben wir sofort zugegriffen“, bekräftigte Bürgermeister Ludwig Gürtler. Und so konnte als Gemeinschaftsaktion von Bund Naturschutz, Imkerverein Trausnitz und Gemeinde mit Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung und Unterstützung des Architekten Christian Schönberger das Bienenhaus saniert werden. „Jetzt haben wir hier einen für alle zugänglichen Biodiversitätshotspot direkt vor unserer Haustür“, freut sich auch der Ortsvorsitzende des Bund Naturschutz, Korbinian Schönberger.
Kurse und Aktionen am Bienenhaus
Um und im Bienenhaus soll es auch in Zukunft lebendig bleiben. „In Kooperation mit dem Haus der Biodiversität möchten die lokalen Imker und die Ortsgruppe des Bund Naturschutz regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen am Bienenhaus und der Streuobstwiese stattfinden lassen“, erklärt Killian Bindl vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, das den Bau des Hauses der Biodiversität fördert.
Der Imkerverein Trausnitz etwa will wissbegierigen Schul- und Kindergartenkindern die Arbeit eines Imkers vorführen und die Bedeutung der Bienen direkt am Bienenstock zeigen. Außerdem sollen Kurse für interessierte Neu-Imker sowie Fortbildungen angeboten werden.
Der Bund Naturschutz nutz die Fläche für die Vogelbeobachtung und führt gemeinsame Pflegeaktionen an der Streuobstwiese durch. Helfer sind jederzeit willkommen. „So wird das Bienenhaus zusammen mit der wunderbaren Streuobstwiese in Zukunft eine Erlebnisfläche sein, die zudem als Außenstation für unser ,Haus der Biodiversität' ein beeindruckendes Beispiel für Arten- und Lebensraumvielfalt ist und auf der lebendige Mit-Mach-Aktionen stattfinden“, freut sich "Land.belebt"-Biodiversitätsmanagerin Nathalie Ingel.
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