Tännesberg
26.06.2025 - 15:35 Uhr

Tännesberg eröffnet sein "Haus der Biodiversität" mit hohem Besuch

Die Eröffnung und Segnung des Hauses der Biodiversität war ein großer Tag für die Gemeinde Tännesberg. Damit ist ein Großprojekt abgeschlossen, das auf ganz Deutschland ausstrahlen soll.

Das Tännesberger "Haus der Biodiversität" ist eröffnet. Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, war voll des Lobes. Sie unterstrich, dass dies ein Tag und ein Haus für mehr Biodiversität im ländlichen Raum sei. „Ein Haus im Einklang mit der Natur“, freute sich Bürgermeister Ludwig Gürtler vor einer Reihe von Ehrengästen.

Die 1.500-Einwohner-Gemeinde erhielt rund 3 Millionen Euro Förderung für das Gebäude. Die Gesamtkosten bewegen sich um die 3,9 Millionen Euro. Allein das Amt für Ländliche Entwicklung gewährte einen Zuschuss in Höhe von 2,7 Millionen Euro. "Kreative Denkansätze, das Lernen voneinander, sollen hier an oberster Stelle stehen, um maßgeschneiderte Lösungen zum Wohle des ländlichen Raums zu entwickeln,“ sagte Ministerin Kaniber. Der Tag der Biodiversität, der heuer erstmals im Herbst stattfindet, richtet sich an Land- und Forstwirte, Bürger sowie Kommunen.

Altbau und Stadl

Das „Haus der Biodiversität“ ist nicht nur ein zukunftsweisendes Zentrum, um Umweltkompetenzen zu vermitteln. Es ist auch ein Vorbild für Innenentwicklung und den Erhalt der regionalen Baukultur. Denn das Anwesen besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau und einem rekonstruierten „Stadl“ in traditioneller Bauweise, die das Architekturbüro Christian Schönberger entwarf. Ganz im Sinne der Biodiversität – nachhaltig und ressourcenschonend – sind bei dem Ensemble überwiegend regionale Rohstoffe zum Einsatz gekommen. Innen wie außen wurden heimische Materialien verwendet, zum Beispiel Lehm aus lokalen Lehmgruben, heimischer Granit, heimisches Schilfrohr wie auch Lärchenholz aus dem Gemeindewald. Nahezu 90 Prozent der historischen Bausubstanz blieben erhalten.

Bereits vor 40 Jahren sei Tännesberg den Weg der Biodiversität gegangen, erinnerte die Ministerin. Was mit einem Obstlehrpfad begonnen habe, münde jetzt in dieser großartigen Bildungseinrichtung. Dazwischen sei viel passiert. Bachrenaturierungen, Moorwiesenherstellungen bis hin zu Rebhuhn-Artenhilfsmaßnahmen sowie den Handlungsleitfaden für Biodiversität, erinnerte Kaniber. Dies alles zeuge davon, dass man hier nicht stehengeblieben sei, und es keine Lippenbekenntnisse gewesen seien. „Tännesberg ist und war die erste Biodiversitätsgemeinde Deutschlands.“

Seit 40 Jahren aktiv

Die Tännesberger hätten sich schon vor 40 Jahren gemeinsam und erfolgreich auf den Weg gemacht. „Der Markt Tännesberg bespielt das Klavier der ländlichen Entwicklung in allen Facetten", bestätigte Kaniber. Das sei nicht nur am Thema der Biodiversität festzumachen, sondern es gehe um viel mehr: um ökologische Maßnahmen in der Planung, Gewässerrenaturierung oder die Optimierung der Ziegenbeweidung im Gemeindewald.

Landrat Andreas Meier lobte das großartige Gemeinschaftsprojekt. Kinder seien die wichtigste Zielgruppe, wenn es darum gehe, zu sensibilisieren, aufzuklären und auch das Bewusstsein für die Schöpfung und die Artenvielfalt, aber auch für die Verantwortung gegenüber der Natur zu vermitteln. Er schätze die Wissensvermittlung durch „Begreifen“ und mit allen Sinnen zu erfahren.

Dekan Alexander Hösl erbat schließlich den feierlichen Segen für dieses Haus, insbesondere für die Menschen, die darin arbeiten und hier ein- und ausgehen. „Dieses Haus steht sinnbildlich und symbolisch für unsere Verantwortung gegenüber der Schöpfung, für das Staunen über die Vielfalt des Lebens und für die Hoffnung auf eine gute Zukunft für uns Menschen im Einklang mit der Natur.“

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Tännesberg04.12.2024
 
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