03.07.2019 - 15:16 Uhr

Tausende Liter Löschwasser

Wegen der extremen Trockenheit ist die Waldbrandgefahr aktuell hoch. Der Notfalleinsatz wurde von den Wehren der Stadt Waldershof geprobt. Der Inhalt von Güllefässern leistete dabei wertvolle Unterstützung.

von DTR

Nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern hat die Feuerwehr wegen der extremen Trockenheit mit Waldbränden zu kämpfen. Erst am vergangenen Freitag kämpften mehrere Feuerwehren in einem Waldstück bei Wiesau bis in die Nacht hinein gegen die Flammen.

"Bei solchen Bränden ist reichlich Löschwasser notwendig", wissen Forstbetriebsleiter Norbert Zintl, Forstwirtschaftsmeister Josef Reichenberger und der Revierleiter Groschlattengrün Markus Liegl vom Forstbetrieb Waldsassen. Unterstützung bekäme die Feuerwehr hier meist von den Landwirten. "Dies war auch beim Brand in Wiesau der Fall", erzählt Kreisbrandrat Andreas Wührl. "Hier unterstützte ein Landwirt mit seinem 18 000-Liter-Güllefass. Genau dieses Szenario soll auf der gemeinsamen Zugübung der Feuerwehren Waldershof, Poppenreuth, Walbenreuth, Helmbrechts, Schurbach, Groschlattengrün und Lengenfeld geschult werden."

Wiesau30.06.2019

Geübt wurde in einem Waldstück nahe dem Waldershofer Ortsteil Lengenfeld. "Während die wasserführenden Fahrzeuge direkt den Erstangriff einleiten, sind die restlichen Kräfte mit dem Befüllen der Güllefässer am Dorfweiher und mit dem Aufbau eines Faltbehälters am Einsatzort beschäftigt", erklärt Einsatzleiter und Kommandant der Lengenfelder Feuerwehr, Gerhard Kaiser. "Wegen der fehlenden Schmierung beim Fördern von Wasser überhitzen die Güllepumpen der Landwirte und fallen meist schnell aus", weiß Josef Reichenberger. Er war selbst lange 40 Jahre aktiver Feuerwehrmann. Deshalb brächte es auch nichts, dass diese Pumpen bis zu 4000 Liter pro Minute fördern können.

Übung in Waldstück

"Um Schäden zu vermeiden, verwenden wir die Pumpen der Feuerwehr und testen hierbei direkt einen neuartigen Schwimmsauger", erklärt der Kommandant der Feuerwehr Waldershof, Stefan Müller. Die befüllten Fässer wurden von den Landwirten mit ihren Traktoren über einen ausgewiesenen Rundweg zum Einsatzort gebracht und dort in die Faltbehälter geleert. So schafften es die 83 Einsatzkräfte während des Übungsverlaufes über 20 Strahlrohre insgesamt 54 000 Liter Löschwasser auszubringen. Von der professionellen Teamarbeit und der hohen Einsatzstärke waren die dritte Waldershofer Bürgermeisterin Gisela Kastner und die Beteiligten der Forstbetriebe begeistert. Die Stadt spendierte für die ehrenamtlichen Helfer die Brotzeit zum Übungsabschluss und die Staatsforsten die verdienten Erfrischungsgetränke.

Auch Kreisbrandrat Andreas Wührl lobte den Einsatz: "Trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten war die Übung ein klarer Erfolg. Die von der Versicherungskammer Bayern gesponserten Schwimmsauger haben sich im Einsatz bewiesen und sind gerade für flache Gewässer optimal einsetzbar." Insgesamt würden nun 10 dieser Geräte an die Ortsfeuerwehren im Landkreis verteilt.

Professionelle Teamarbeit

Der Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes

 
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