Thanstein
19.12.2021 - 14:57 Uhr

Dorferneuerung Thanstein auf gutem Weg: Trockenlegung der „alten Schule“ gut gelungen

Das Bürgerhaus ist ein zentrales Projekt der Dorferneuerung Thanstein. Befürchtete Bau-Probleme sind gemeistert, wird bei einem Ortstermin klar.

Bauoberrat Martin Stahr, Architekt Christian Schönberger und Bürgermeister Walter Schauer (von links) überzeugten sich vom Baufortschritt des Bürgerhauses. Bild: frd
Bauoberrat Martin Stahr, Architekt Christian Schönberger und Bürgermeister Walter Schauer (von links) überzeugten sich vom Baufortschritt des Bürgerhauses.

Das Dorferneuerungsverfahren Thanstein ist 2018 aufgrund eines Antrages des Thansteiner Gemeinderates vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz eingeleitet worden. Zuvor gab es eine etwa zwei Jahre lange Konzeptphase, die sogenannte Dorfwerkstatt: Die Bürger der Gemeinde Thanstein konnten sich beteiligen und ihre Ideen, Vorschläge und Anregungen einbringen. An die Geschichte des Verfahrens erinnerte Bürgermeister Walter Schauer bei einem Ortstermin am Mittwoch.

Als eine der erste Maßnahmen, so Schauer, habe bereits der Bau des Zugangs zum Burgturm, der Abriss des Schützenstadels und die Neugestaltung des Spielplatzes umgesetzt werden können.

Mit Hilfe von vier Planern sei es zwischen 2o18 und 2020 gelungen, ein umfangreiches, 3,9 Millionen Euro umfassendes Maßnahmenkonzept zu erstellen, das den Lebens- und Wohnraum in Thanstein attraktiver gestalten werde.

Von den Bürgern werde die Planung für die Neu- oder Umgestaltung von zahlreichen Straßenzügen, der Freiflächen am Dorfplatz und an der Kirche, wie auch die Trockensteinmauern und einer Gehsteigtrasse positiv angenommen. Diese Maßnahmen würden von der örtlichen Teilnehmergemeinschaft Thanstein ab 2022 konsequent umgesetzt. "Wir beginnen mit der Gehsteigtrasse entlang der Eibensteinstraße", so Schauer. Der Grund: Die gesamte Entwässerung der Ortslage müsse vom tiefsten Punkt her neu gebaut werden.

Seit Juni 2020 setzt die Gemeinde Thanstein die Neugestaltung der alten Schule bei der Kirche in ein Bürgerhaus um, die am Mittwoch auch im Mittelpunkt des Ortstermins stand. Dieses Projekt wird im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz mit bis zu 80 Prozent, maximal gut einer Millionen Euro, gefördert. Die Initiative soll einen wesentlichen Beitrag zum Flächensparen leisten und die Innenentwicklung in der ländlichen Kommunen beleben. Diese Maßnahmen bilden auch eine „Achse der Gemeinschaft“ zwischen dem Kirchenareal und dem neuen Dorfplatz. Sie soll in den Jahren 2022/ 2023 realisiert werden.

Das imposante Gebäude neben der Kirche, das früher als Schule genutzt worden ist, bietet zahlreiche Räumlichkeiten für Vereine, Versammlungen und kulturelle Veranstaltungen. Es soll nach Fertigstellung eine deutliche Aufwertung des „Wohlfühl-Lebensraumes“ in der Gemeinde Thanstein werden. Unumstritten war das nicht.

In zahlreichen Bürgerversammlungen waren harte Diskussionen darüber geführt worden, ob die alte Schule nicht doch abgerissen werden sollte. Zahlreiche Thansteiner befürchteten, dass das Gebäude wegen der Hanglage nicht trocken zu bekommen sei. Das ist schon jetzt widerlegt, wovon sich Bürgermeister Walter Schauer und Bauoberrat Martin Stahr (Sachgebietsleiter Land- und Dorfentwicklung vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz) zusammen mit Architekt Christian Schönberger überzeugten.

"Gerade der Erhalt der historischen Bausubstanz und der regionalen Baukultur sind besonderes Anliegen der Verwaltung für Ländlichen Entwicklung", so Stahr. Die Architektur des Büros Schönbergers verbindet die historischen Elemente mit modernen, eleganten Facetten. Modernste Lüftungs-, Beleuchtungs-, Heizungs- und IT-Technik sind vorgesehen.

Kurzfristig wurde noch eine Photovoltaikanlage und ein Batteriespeichersystem installiert, um Maßnahmen zur Energiewende auch im öffentlichen Bereich konsequent umzusetzen. Für das Frühjahr 2022 ist die Baufertigstellung geplant.

OnetzPlus
Thanstein15.10.2021
Auch im Erdgeschosses ist zu sehen, dass die „Trockenlegung“ der Gemäuer gut gelungen ist. Bild: frd
Auch im Erdgeschosses ist zu sehen, dass die „Trockenlegung“ der Gemäuer gut gelungen ist.

"Gerade der Erhalt der historischen Bausubstanz und der regionalen Baukultur sind besondere Anliegen."

Bauoberrat Martin Stahr

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.