Bei einer Teilbürgerversammlung, die der Sitzung des Gemeinderats im Feuerwehrhaus Thanstein vorausging, waren teils kritische Stimmen zu hören und auch viele Fragen tauchten auf. Zum Tagesordnungspunkt "Sanierungssatzung des Gemeinde Thanstein" hatte Bürgermeister Walter Schauer Architekt Christian Schönberger eingeladen, der das für die Dorferneuerunge erforderliche Sanierungsverfahren vorstellte.
Grundlage für das Verfahren ist eine Sanierungssatzung, mit der die Gemeinde gestalterische und städtebauliche Richtlinien für die Ortsentwicklung vorgibt. Auch ein Sanierungsgebiet muss festgelegt werden, dazu lag ein Lageplan vor. Dieser Bereich befindet sich innerhalb des Dorferneuerungsgebiets und bietet bei baulichen Maßnahmen der Eigentümer steuerliche Anreize bei der Abschreibung. Durch das festgelegte Gebiet soll vor allem der historische Ortsern wieder mit Leben erfüllt und Leerständen gegengesteuert werden. Als Maßstab für die Eingrenzung dieses Gebietes soll das Baujahr der Gebäude gelten.
Nach längeren Diskussionen und auch zweifelnden Fragen bezüglich der Festlegung dieses Areals, beauftragte der Gemeinderat mit 7:2 Stimmen das Architekturbüro Schönberger mit der Erstellung einer Gestaltungssatzung/-fibel für Thanstein. Das Sanierungsgebiet erhält die Bezeichnung „Thanstein- Hebersdorf“, eine genaue Eingrenzung von Grundstücken erfolgte noch nicht. Hierzu erfolgt noch eine separate Sitzung, die Sanierungssatzung selbst soll bis März fertig erstellt sein.
Im weiteren Verlauf erläuterte Ingenieur Alexander Diem vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Lappersdorf den Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Thanstein. Das Büro hatte den Auftrag erhalten, Gefahrenpotenziale in der Gemeinde zu ermitteln und die Ausstattung der Wehren sowohl beim Personal aus auch beim Material zu bestimmen. Demgegenüber wurde der Soll-Zustand gestellt, der nötig ist, um Gefahren bewältigen zu können.
Der Referent ging auf die einzelnen Ortsteile der Gemeinde ein und erklärte die Einteilung in Risikokategorien. Dabei stellte er klar heraus, dass der klassische Wohnhausbrand mit Rettung einer Person aus dem zweiten Stock von jeder Wehr bewältigt werden muss. Die Hilfsfristen spielten bei einem Einsatz eine entscheidende Rolle, diese könnten im Gemeindegebiet nicht überall eingehalten werden.
Der Ingenieur beleuchtete weiterhin die Ausstattung der Feuerwehrhäuser, den Fahrzeug- und Materialbestand und die Personalsituation. Sein abschließendes Ergebnis lautete: "In der Gemeinde Thanstein ist das Bewusstsein für die Feuerwehr repräsentativ, das schlägt sich in den ermittelten Ergebnissen nieder.“ Langfristige Verbesserungen wurden allerdings auch festgestellt. Ein Ansatzpunkt liegt bei den Wehren Dautersdorf und Thanstein-Berg, bei beiden steht die Ersatzbeschaffung eines Einsatzfahrzeuges an. Walter Schauer bezeichnete den Bedarfsplan als „enorm wichtig und interessant", dieser sei außerdem eine Voraussetzung für künftige Anschaffungen. Ein Beschluss darüber erfolgt demnächst.
Gemeinderat Wolfgang Niebauer, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, stellte die örtliche Prüfung der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2017 vor. Er bescheinigte vorab der Verwaltungsgemeinschaft Neunburg eine „hervorragende Vorbereitung.“ Die Prüfung ergab zwei Vermerke betreffend einer Kostenaufstellung über die Salzlagerung und Beladung und über die Gesamtkosten des Projekts Gemeindeverbindungsstraße Kulz-Dautersdorf. Beide Punkte konnten erledigt werden, die Annahme der Prüfung erfolgte einstimmig durch das Gremium. Anschließend wurde die Entlastung von Bürgermeister Walter Schauer beantragt und damit der förmliche Abschluss der Rechnungslegung. Somit wird zum Ausdruck gebracht, dass der Gemeinderat mit der Abwicklung der Finanzwirtschaft im vergangenen Haushaltsjahr einverstanden ist.
Als Beschluss aus nichtöffentlicher Sitzung gab Walter Schauer die Vergabe der Ingenieurleistungen zur Einfachen Dorferneuerung Kiesenberg bekannt. Das Büro Posel aus Cham erhielt den Zuschlag. Als letzter Tagesordnungspunkt hatte der Gemeinderat über die Vergabe der Erweiterung der Straßenbeleuchtungsanlage in Kulz „Am Berg“ um eine zusätzliche Laterne zu entscheiden. Diesen Auftrag erhält die Bayernwerk AG (1784 Euro brutto) im Zuge des Vollausbaus der Ortsstraße.













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